Nach dem Farbanschlag auf die Redaktion der «Weltwoche» ist im Internet ein Bekennerschreiben aufgetaucht.
Eine antiautoritäre Gruppierung mit kommunistisch-feministischem Gedankengut will den Schriftzug «Gegen rechte Hetze» in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai auf die Glastür an der Förrlibuckstrasse 70 in Zürich gesprayt haben.
«Die ´Weltwoche` schürt ein reaktionäres Klima. Sie sind offen frauenverachtend und fremdenfeindlich. Sie unterstützen einen ideologischen Angriff von oben, um die Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnisse dieser kapitalistischen Gesellschaft aufrecht zu erhalten», heisst es in einer Nachricht, die über das Portal «barrikade.info» verbreitet wurde.
Namentlich bekennt sich im Schreiben, über das die «Neue Zürcher Zeitung» am Dienstag zuerst berichtete, niemand zum Farbanschlag. Auf einem Bild, das einen Teil der Schmierereien beim Eingang der «Weltwoche»-Redaktion zeigt, sind ein Venussymbol sowie ein Hammer und eine Sichel als kommunistisches Emblem für den Klassenkampf zu erkennen.
Die Bekenner stellen den Farbanschlag in einen Zusammenhang zum Angriff auf «Weltwoche»-Redaktor Alex Baur, der an der 1.-Mai-Feier in Zürich zusammen mit Familienmitgliedern tätlich angegriffen wurde. Ein «Vertreter dieses Hetzblattes» habe am «internationalen Kampftag der ArbeiterInnenklasse» nichts zu suchen, heisst es im Schreiben dazu. «Dieses Jahr wurde ihm klar gezeigt, dass Fratzen wie seine nicht willkommen sind.»
Die Meldung mit anonymem Absender endet mit unklaren Andeutungen: «Frauen schlagen zurück gegen rechte Hetzer! Nach dem 1. Mai ist vor dem 14. Juni. Frauenkampf im Klassenkampf, machen wir den Bonzen Dampf», so die Anspielung auf den anstehenden Frauenstreik.