Das deutsche Aussenministerium unter der Grünen Annalena Baerbock will Medienberichten zufolge das westlich-islamische Newsportal qantara.de in das Institut für Auslandsbeziehungen eingliedern.
Derzeit gehört das Onlinemedium zur Deutschen Welle, der Auslandabteilung innerhalb der ARD, die sich nicht aus dem Rundfunkbeitrag, sondern aus Steuergeldern finanziert.
Für den Fall einer Einverleibung in die Behörde hat die fünfköpfige Redaktion angekündigt, in corpore zurückzutreten.
Auf das Auswärtige Amt war man bei dem Onlineportal zuletzt nicht mehr gut zu sprechen. Im September 2022 wurde bekannt, dass die Behörde die Gelder für Qantara ersatzlos streichen wollte, was das Aus für das Projekt bedeutet hätte. Nach einem Protestaufruf von 60 Nahostexpertinnen und -experten und dem entschiedenen Protest der Redaktion wurde das Ansinnen schliesslich fallengelassen.
Das Internetportal will den intellektuellen Dialog der deutschen und westlichen Welt mit der islamischen Welt fördern. Es geht auf eine Initiative des deutschen Aussenministeriums zurück, in Reaktion auf die krisenhafte Entwicklung der Beziehung zur islamischen Welt nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 aufs Word Trade Center.
Inzwischen haben auch mehrere Journalistenorganisationen gegen die jüngsten Pläne protestiert.