Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden hat Anklage gegen Thomas Leif, den Chefreporter des Südwestdeutschen Rundfunks (SWR), erhoben. Er soll sich wegen Betrugs in vier Fällen vor Gericht verantworten müssen, berichtete das Nachrichtenmagazin «Focus».
Leif war bis 2011 Vorsitzender des Vereins Netzwerk Recherche, der zwischen 2007 und 2010 von der Bundeszentrale für politische Bildung unrechtmässig 65 000 Euro Fördergeld kassiert haben soll.
Mit dem Geld sollten Verluste bei den Jahrestagungen ausgeglichen werden, so das Nachrichtenmagazin. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft soll auf Anfrage gesagt haben: «Die haben so nicht bestanden.»
Das Netzwerk Recherche hatte 2011 Unregelmässigkeiten bei der Abrechnung festgestellt und diese der Bundeszentrale für politische Bildung mitgeteilt. Der Vorstand hatte daraufhin beschlossen, vorsorglich alle erhaltenen Fördermittel der Bundeszentrale für die Jahrestagungen zurückzuzahlen. Thomas Leif schied aus dem Vorstand aus.