Roger Schawinski hat sein Weihnachtsgeschenk: Die «Traum»-Nachfolgerin für den abtrünnigen Schmidt ist gefunden: Nicht wie gerüchteweise herumgeboten Sandra Maischberger, sondern die Ulknudel Anke Engelke (38) wird Nachfolgerin von Late-Night-Talker Harald Schmidt (46). Anke Engelke, Jörg Grabosch (Geschäftsführer der Brainpool TV GmbH) und Sat.1-Geschäftsführer Roger Schawinski unterzeichneten am Montag einen Drei-Jahresvertrag über die Moderation und Produktion der neuen Sat.1-Late Night Show im Gesamtwert von 40 Millionen Euro.
Für Schawinski ist es wie Weihnachten: «Damit hat sich Sat.1 das grösste Weihnachtsgeschenk selbst gemacht. Anke Engelke ist nicht nur Deutschlands witzigster, sondern auch sein vielseitigster weiblicher Star - meine Traumbesetzung», erklärte er in einem Sat.1-Communiqué vom Dienstag. Auch Anke Engelke freut sich: «Es ist die grösste Herausforderung, die das deutsche Fernsehen bietet. Für jeden, der Spass an Unterhaltung hat, ist Late Night die schönste Sache der Welt.» Die neue Show wird gemeinsam mit Brainpool entwickelt und soll eine klassische Late Night-Show sein, die auf die Talente von Anke Engelke zugeschnitten ist und eine verlässliche Aktualität bietet. «Deutschlands einzige echte Late Night Show wird es damit auch weiter in Sat.1 geben», so Schawinski.
Die neue Late Night Show startet im Frühjahr auf dem 23.15 Uhr-Sendeplatz, und wird nach der Startphase viermal pro Woche zu sehen sein. Sie wird von der Brainpool TV GmbH in Köln produziert, die bereits bei ProSieben für die Late-Night-Show «TV Total» mit Stefan Raab verantwortlich zeichnet. Rund 50 bis 70 Beschäftigte werden sich um das neue Format kümmern. Damit haben sich die letzten Erwartungen zerschlagen, dass möglicherweise doch noch Harald Schmidts Produktionsfirma Bonito TV den Zuschlag für den lukrativen Dauer-Sendeplatz bei Sat.1 erhält. Bei Bonito sind derzeit 90 Mitarbeiter beschäftigt, die eine ungewisse Zukunft vor sich haben. Schmidt hat sich vor drei Jahren von Brainpool getrennt und sich selbständig gemacht.
In der Branche wird der Einstieg von Anke Engelke in das tägliche Late-Night-Geschäft unterschiedlich beurteilt. «Engelke ist keine Leitfigur für Halb-Intellektuelle», wird der Kölner Medienexperte Lutz Hachmeister zitiert. Sie sei häufig schrill und laut, Schmidt hingegen sei eine in sich ruhende Figur aus dem Grotesk-Theater. Mehr zur erfolgreichen Komikerin im Leute-Ressort
Dienstag
23.12.2003