Der wegen Kursbetrugs angeklagte ehemalige EM.TV-Chef Thomas Haffa mischt im Vorborgenen weiter bei der Münchner Medienfirma mit. Nach Informationen des Hamburger Magazins «Stern» verhandelte Haffa im Sommer dieses Jahres in den USA mit möglichen Käufern, um die Muppets-Firma Jim Henson Company loszuschlagen, die EM.TV gehört. EM.TV will auf diese Weise seine Finanzlöcher stopfen. Als aussichtsreichster Interessent für die berühmte Puppenfirma gilt der amerikanische Kinderfilmproduzent Haim Saban, der noch 17,5% an EM.TV besitzt. Saban hatte die Jim Henson Company 2000 für EM.TV gekauft. Damals zahlte das Unternehmen rund 680 Millionen Dollar in bar und Aktien für den Muppets- und Sesamstrassen-Produzenten. Saban bietet nun einen Bruchteil dieser Summe. EM.TV wollte nicht kommentieren, «wer wie was angebahnt» habe. «Es gab aber nie einen Auftrag an Haffa», sagte ein Sprecher auf Anfrage. Nächsten Montag beginnt vor dem Münchner Landgericht der Prozess gegen Thomas Haffa und seinen Bruder Florian, ehemals Finanzvorstand bei EM.TV. Ihnen wird vorgeworfen, mit falschen Angaben zum EM.TV-Geschäft den Aktienkurs manipuliert zu haben. Firmengründer Thomas Haffa verliess das Unternehmen nach Milliardenverlusten und einem Absturz an der Börse im Sommer 2001.
Mittwoch
30.10.2002