Nach vier Jahren intensiver Entwicklung ist Mozilla 1.0 endlich fertig und damit auch die Gecko Rendering Engine zur Webseiten-Darstellung. Zahlreiche OpenSource-Browser setzen bereits seit Monaten auf Gecko; Netscape baut Mozilla gerade zu einer Version 7 des eigenen Browsers um, und AOL spielt mit dem Gedanken, die nächste Version seiner Zugangssoftware nicht mehr mit dem Internet Explorer auszuliefern, sondern auf Gecko aufzubauen. Dies teilte der Branchendienst Heise am Wochenende mit.
Parallel dazu meldet der Hersteller der Browser-Alternative Opera ständig neue Download-Rekorde. Die ersten Medienberichte beschwören bereits einen neuen Browser-Krieg; Die Bezeichnung diente einige Jahre lang für das Konkurrenzverhältnis zwischen Microsofts Internet Explorer und Netscapes Communicator/Navigator. Marc Andreessen, der den Mosaic-Browser massgebend mitentwickelte und daraus Netscape machte, sieht das anders. In einem Interview mit IDG News meinte der WWW-Pionier, dass ein zweiter «Browser War» angesichts der Marktdominanz des Microsoft-Produkts unwahrscheinlich sei. AOL fehle die innere Motivation zum Umstieg auf die Mozilla-Technologie, erklärte Andreessen; Netscape diene dem Online-Giganten lediglich als Sicherheit, falls Microsoft AOL die Browser-Lizenz entziehen wolle, meint er.
Sonntag
16.06.2002