Der Kreativwettbewerb «Das kann nur ein Inserat» will junge Kreative mit Aussagen des US-amerikanischen Produzenten und Radiomoderators Ira Glass zur Teilnahme bewegen. Der Text beginnt mit den Worten: «Wenn du Anfänger bist, sagt dir das niemand. Ich wünschte, jemand hätte es mir gesagt. Wir kreativen Leute kommen da rein, weil wir Stil haben. Doch da ist eine weisse Stelle ...»
Diese weisse Stelle sollen die höchstens 28 Jahre alten Teilnehmerinnen und Teilnehmer erneut mit erfrischenden Ideen ausfüllen. «Das Zitat ist als werberischer Aufhänger für die Ausschreibung zu verstehen und nicht als Vorgabe für den Wettbewerb. Wir wollen damit die jungen Kreativen zum Mitmachen ermutigen», so Andreas Prokesch gegenüber dem Klein Report. Der frühere Chairman der ADC-Jurierung ist zum sechsten Mal in Folge Jurypräsident des Kreativwettbewerbs, eine Aufgabe, die ihm nach wie sehr viel Spass bereite. «Der Wettbewerb ist realer als manch anderer Kreativwettstreit. Unsere Wettbewerbssujets werden nicht fürs Archiv erfunden, sondern im Siegesfall veröffentlicht», erklärte Prokesch. Das sei für die Teilnehmer wohl der wichtigere Teil des Gewinns als das Preisgeld.
Andreas Prokesch hat sich bei den Gremien des Verbandes Schweizer Medien dafür eingesetzt, dass bei der insgesamt 10. Austragung von «Das kann nur ein Inserat» keine Déjà-vu-Gefühle aufkommen. «Ich konnte die Verantwortlichen dafür gewinnen, dass dieses Jahr wieder Ideen für einzelne Sujets statt wie in den Vorjahren für ganze Kampagnen eingereicht werden können», so Prokesch. So sei der diesjährige Wettbewerb der offenste und breiteste, der je ausgeschrieben wurde.
Bewertet werden die Arbeiten von der «jüngsten Jury aller Zeiten», hat Prokesch doch einmal mehr bewusst mehrere junge Kreative ins Entscheidungsgremium geholt: Isabelle Hauser, mehrfache Gewinnerin von «Das kann nur ein Inserat» und seit Kurzem Art Director bei Ruf Lanz; Diana Rossi, ADC-Mitglied, seit Kurzem Creative Director bei Spillmann/Felser/Leo Burnett; Patrick Ryffel, mehrfacher Gewinner von «Das kann nur ein Inserat» und seit Kurzem Texter bei Philipp und Keuntje in Hamburg. Weitere Jury-Mitglieder sind Stefan Erhart, der als Leiter Markenführung Schweiz von Swiss Life für die aktuelle «Wendesätze»-Kampagne verantwortlich zeichnet, und Michael Seiler von Tamedia als Vertreter des Verbands Schweizer Medien.
Neu ist, dass Verband und Jurypräsident am 2. November zu einem Briefing-Event in ein (noch nicht bestimmtes) Zürcher Lokal einladen. Der Anlass sei aus drei verschiedenen Gründen ins Leben gerufen worden. «Ich wurde in den vergangenen Jahren in den letzten Wochen vor dem Einsendeschluss mit Fragen überhäuft. Gerne beantworte ich sie den jungen Kreativen dieses Jahr in aller Öffentlichkeit», erklärte Andreas Prokesch dem Klein Report. Zudem werde man vermutlich den Gästen Arbeiten zeigen, die in den vergangenen Jahren kein Jurylob ernteten. «So können wir aufzeigen, welchen Level wir erwarten», sagte Prokesch. Grund Nummer drei: «Während Agenturinhaber häufig zu Events eingeladen werden, bleibt die Agenda junger Kreativer vergleichsweise leer. Mit dem Briefing-Event wollen wir ihnen eine weitere Möglichkeit bieten, Berufskolleginnen und Berufskollegen zu treffen», so Andreas Prokesch.