André Kudelski blickt auf ein schwieriges Jahr 2002 zurück. Der Gewinn vor Sonderkosten seines Technologiekonzerns dürfte am unteren Ende des im August angekündigten Bereichs von 5 bis 25 Millionen Franken liegen, sagte Kudelski der «SonntagsZeitung». Das Ergebnis hinge von den Sondereffekten ab, die sich positiv oder negativ auswirken könnten. «Und womöglich haben wir Entscheide so getroffen, dass die negativen Folgen noch im Jahr 2002 anfielen», sagte Kudelski im Interview weiter.
Vor der Gewinnwarnung im August 2002 war der Hersteller von Digital-TV- und Zutrittssystemen von einem Jahresgewinn von rund 120 Millionen Franken ausgegangen. Neben dem Bestellungsrückgang bei den PayTV-Systemen in Europa belasteten zusätzliche Rückstellungen für zweifelhafte Kredite die Gewinnaussichten. Kudelski hatte im ersten Halbjahr 2002 einen Verlust von 17,9 Millionen Franken eingefahren, nach einem Gewinn von 21,8 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum. Im Jahr 2001 betrug der Gewinn 71,6 Millionen Franken.
2002 betrachte er als verlorenes Jahr, sagte Firmenchef Kudelski. Er habe starke Hinweise darauf, dass 2002 der Tiefpunkt war. Das äussere Umfeld bleibe 2003 zwar schwierig, man wolle sich aber entgegen dem Trend besser entwickeln. Hauptziel blieben Akquisitionen. «Wir wollen in der Branchenkonsolidierung vorne dabei sein.» Im November hatte Kudelski den Abbau von 110 Stellen bekannt gegeben. Dabei soll es laut Firmenchef Kudelski bleiben. «Würde das neue Jahr aber so schlecht wie 2002, müssten wir vielleicht weitere Stellen streichen.» - Alles zu Kudelski im Archiv
Sonntag
05.01.2003