An 20 Tagen wurde vor dem Landgericht Mannheim gegen den Wetterunternehmer Jörg Kachelmann verhandelt. Nächste Woche stehen noch zwei Termine an, dann ist Pause. Am 19. Januar soll es weitergehen. Was ist bisher geschehen? Wer spielte welche Rolle im Saal 1 des Mannheimer Landgerichts und davor? Der Onlinedienst der «Welt» veröffentlicht einen Überblick.
Jörg Kachelmann muss vermutlich noch bis März vor dem Gericht in Mannheim sitzen. Ihr Anruf bei der Polizei setzte die Ermittlungsmaschine in Gang: die ehemalige Geliebte Kachelmanns, die meist Simone genannt wird. Am dritten Verhandlungstag wurde die Aufzeichnung des Notrufs vorgespielt.
Da Kachelmann schweigt, dreht sich der Prozess um die Aussage der 37-jährigen Radiomoderatorin. Vier Verhandlungstage lang wird sie vor Gericht vernommen, insgesamt mehr als 20 Stunden. Die Öffentlichkeit ist dabei ausgeschlossen. Über das, was im Gerichtssaal passierte, gibt es unterschiedliche Angaben. Kachelmanns damalige Verteidiger zeigen sich zufrieden.
Thomas Franz, der Anwalt von Simone W. hält nicht viel von Medienarbeit, sagt er. Er hält es auch nicht für nötig, seine Mandantin vor «Verbrecherfotos» zu schützen. Der Prozess werde nicht per Abstimmung entschieden, sagt er nur.
Dass seine Mandantin mit den Bildern leben muss, scheint er nicht als Problem zu erkennen. Auch im Gerichtssaal ist Franz äusserst zurückhaltend. Es ist nicht aufgefallen, dass er bei den öffentlichen Vernehmungen auch nur eine Frage gestellt hätte. Kachelmanns neuer Verteidiger Johann Schwenn, der sich mit so gut wie jedem im Saal anlegt, nimmt Franz bei seinen Tiraden ausdrücklich aus.
Die Akteure im und um den Kachelmann-Prozess sind: Ralf Höcker, Kachelmanns Medienanwalt, der Staatsanwalt Lars-Torben Oltrogge, die «Bild»-Sonderkorrespondentin Alice Schwarzer, Reinhard Birkenstock, erster Verteidiger Kachelmanns, Michael Seidling, Vorsitzender Richter der 5. Grossen Strafkammer, Johann Schwenn, der neue Verteidiger von Kachelmann.




