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Freitag
31.03.2023

Marketing / PR

Amsterdam versucht mit einer Onlinekampagne gegen Party-Tourismus vorzugehen. Ein Film zeigt, wie man im Gefängnis landen kann…         (Screenshot Video)

Amsterdam versucht mit einer Onlinekampagne gegen Party-Tourismus vorzugehen. Ein Film zeigt, wie man im Gefängnis landen kann… (Screenshot Video)

Der Ruf der Stadt verleiht seit Jahren einer Gruppe von Touristen glasige Augen nur schon beim Buchen der Reise. Wild feiern, im Rotlicht-Distrikt abstürzen und vorher noch etwas kiffen.

Etwa 18 Millionen Besucher kommen jedes Jahr nach Amsterdam. Die Stadt selbst hat nur eine Million Einwohner. «Lästige Touristen», klagen deshalb viele dieser Einheimischen. Jetzt versucht die Stadt einen Teil der Besucher abzuschrecken.

«Die Online-Kampagne ,Stay Away‘ konzentriert sich auf lästige Touristen, die nach Amsterdam kommen wollen, um wild zu feiern, mit allen damit verbundenen Konsequenzen», teilte die Stadtverwaltung mit.

Eine engere Zielgruppe sind britische Männer zwischen 18 und 35 Jahren. «Im Lauf des Jahres werden auch potenziell belästigende Besucher aus den Niederlanden und anderen EU-Ländern hinzukommen», heisst es bei diesem negativen Marketing aus der Tourismus-Kasse der Stadt.

Die Kampagne spielt mit den technischen Möglichkeiten von Social Media. Junge Engländer, die im Internet nach Begriffen wie «stag party» (Junggesellenabschied), «cheap hotel» (billiges Hotel) oder «pub crawl» (Kneipentour) in Verbindung mit Amsterdam suchen, sollen mit den Suchergebnissen abschreckende Videos angezeigt bekommen.

Im Clip wird gezeigt, wie man bei entsprechendem Benehmen schnell einmal im Knast landen kann. «Nach Amsterdam kommen für eine ausschweifende Nacht und abstürzen, macht 140 Euro Strafe, Eintrag ins Vorstrafenregister, weniger Chancen», wird in einem Clips Klartext gesprochen. Dazu ist ein volltrunkener Mann zu sehen, der von Polizisten festgenommen wird. Ein anderes Video warnt mit drastischen Bildern vor dem Konsum von Drogen. Beide enden mit der Botschaft: «Bleib weg.»

Beim Stadtparlament versteht man keinen Spass mehr. Zum Massnahmenpaket gegen lästige Touristen gehört auch, dass es im Rotlichtviertel inzwischen verboten ist, von Donnerstag bis Sonntag nach 16 Uhr Alkohol zu verkaufen.

Auf den Strassen der Innenstadt dürfen Joints nicht mehr in der Öffentlichkeit geraucht werden. Die grüne Bürgermeisterin Femke Halsema hatte es Ausländern eigentlich verbieten wollen, Cannabis in Coffeeshops zu kaufen. Das wurde vom Stadtrat jedoch abgeschmettert, weil man befürchtete, davon würden vor allem Strassendealer profitieren.