Die Landwirtschaft bündelt ihre Mediaplanung im Verein Agro-Marketing Suisse (AMS).
Nun hat die hauseigene Full-Service-Agentur AMS Media, die für die Bäuerinnen und Bauern weibelt, den Pitch für das Budget des Schweizer Obstverbandes gewonnen, wie der Klein Report berichtete.
Im Interview mit dem Klein Report spricht Agenturleiter Michael Richner über den jüngsten Etatgewinn, wie das Wetter eine Obstkampagne beeinflusst und erklärt, welche Rolle die engen Verbindungen in die Landwirtschaft für die AMS Media spielen.
Die AMS Media hat kürzlich den Etat des Schweizer Obstverbandes gewonnen. Was haben Sie anders gemacht als der bisherige Etathalter Mediaschneider?
Michael Richner: «Was wir anders gemacht haben, können wir nicht im Detail beurteilen. Bei unserem Vorschlag haben wir aufgezeigt, dass wir über ein grosses Media-Know-how verfügen und eine langjährige Erfahrung im Erarbeiten von Kampagnen für die Schweizer Landwirtschaft haben. Wir haben ebenfalls auf die Synergien innerhalb der Landwirtschaft und den damit verbundenen kosteneffizienten Mediaeinkauf verwiesen und gezeigt, dass wir über Media hinausdenken. Wir sind überzeugt, dass wir mit dieser Kombination einen hohen Mehrwert für den Obstverband und seine Mitglieder erzielen können.»
Ihre Kampagne für den Obstverband werden Sie an die jeweiligen Saisons der Fürchte anpassen. Wie muss man sich das vorstellen?
Richner: «Es wird nicht Obst als Gesamtes beworben, sondern, je nach Saisonalität, die einzelnen Früchte wie Äpfel, Birnen, Erdbeeren oder Kirschen.»
Welche Auswirkungen haben krasse Wetterkapriolen oder Ernteausfälle auf die Obst- oder Gemüsekampagnen der AMS Media?
Richner: «Da wir ausschliesslich für Schweizer Obst und Schweizer Gemüse Kampagnen planen, ist es natürlich essenziell wichtig, dass die beworbenen Produkte auch im Detailhandel erhältlich sind. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir schnell und unbürokratisch unsere Kampagne zeitlich anpassen können – das Wetter hält sich nicht an unsere Mediapläne.»
Zum Kundenstamm der AMS Media gehören auch der Verband Schweizer Gemüseproduzenten, der Schweizer Bauernverband oder Swissmilk. Wenn Sie uns einen kurzen Überblick geben: Welche weiteren Kampagnen sind für die Frühlingssaison, die ja schon vor der Türe steht, geplant?
Richner: «Nebst den saisonbedingten Kampagnen für Obst und Gemüse ist Ostern immer auch ein grosses Thema für uns – insbesondere für Schweizer Ei und für Butter. Seitens Swissmilk startet im Frühling zudem die Kampagne zum Thema Schweizer Herkunft, mit Inhalten zu Tierwohl und Nachhaltigkeit im Fokus.»
Wie viele Mitarbeitende sind in der Regel an der Entwicklung und Ausspielung einer Kampagne beteiligt?
Richner: «Dies ist unterschiedlich. Je nach Mediamix zwischen zwei und vier Personen.»
Hinter der AMS Media steckt die 1997 gegründete Dachvereinigung Agro-Marketing Suisse (AMS), unter welcher beispielsweise die Genossenschaft Fenaco, IP Suisse oder die Switzerland Cheese Marketing AG angeschlossen sind. Inwiefern spielen diese Verbindungen eine Rolle in Ihrer täglichen Arbeit bei der AMS Media?
Richner: «Nebst den Mediaetats, welche wir für unsere Kunden von Strategie bis Controlling betreuen dürfen, führen wir ebenfalls den AMS-Media-Konzern. Dieser ermöglicht allen Organisationen bessere Einkaufskonditionen, wodurch insbesondere kleinere Organisationen stark profitieren können. Weil unsere Kunden und wir sehr nahe miteinander verbunden sind, lassen sich in unterschiedlichen Bereichen wertvolle Synergien nutzen – sei dies in Inhalten, in der Technik oder in Angeboten.»
Agro-Marketing Suisse ist unter anderem für die Zertifizierung und Qualitätssicherung des Labels «Suisse Garantie» zuständig. Welche anderen Aufgaben oder Tätigkeiten fallen unter die Schirmherrschaft der Dachvereinigung?
Richner: «Die AMS übernimmt für ihre Basisprodukte die strategische Führung in der Land- und Ernährungswirtschaft der Schweiz. Zu diesem Zweck vereinigt die AMS alle wesentlichen und interessierten Akteure in der Land- und Ernährungswirtschaft, führt den Dialog und vereint sie hinter der gemeinsamen Vision.»
Was gehört hier alles dazu?
Richner: «Dazu gehört die eigene Dachmarke ‚Suisse Garantie’, über welche die Werte und die Vorzüge von Schweizer Erzeugnissen vermittelt werden. Dazu gehören auch diverse Dienstleistungen für ihre Mitglieder, sei dies im Eventbereich, in der Marketinglogistik, in Marktforschung und Controlling oder in der Koordination der Lehrmittel über die Produkte aus der Schweizer Landwirtschaft. Damit kann die gesamte Schweizer Landwirtschaft profitieren – von Synergien, vom Know-how, von starken Auftritten, von den jeweiligen Erfahrungen.»