Die Zürcher Digitalagentur Station hat für Amnesty International eine Netzaktivismus-Plattform realisiert. Für den entführten afrikanischen Blogger Mahadine können User ihr Gesicht online zeigen. Die Kampagne läuft noch bis Ende Jahr.
Mit der Online-Plattform «I`m Here» will Amnesty International «Engagement sichtbar machen und Unterstützer aktivieren». Dafür konzipierte Station die Live-Galerie imhere.amnesty.ch, auf der User ein Porträt hochladen und sich mit Mahadine solidarisieren können.
Mahadine ist das Pseudonym des tschadischen Journalisten Tadjadine Mahamat Babouri. Er wurde im September 2016 festgenommen, weil er ein Video auf Facebook stellte, das die Korruption der Regierung kritisierte.
Daraufhin wurde er laut Amnesty International «wochenlang» verprügelt und «mit Stromstössen» gefoltert. Die Menschenrechtsorganisation schreibt, dass seine Familie nicht wisse, wo der mittlerweile schwerkranke Blogger sei. Nun drohe ihm eine «lebenslange Haftstrafe».
Die Live-Galerie soll als «lebendiger Seismograph» die Unterstützung für die Kampagne veranschaulichen, teilte Station am Donnerstag mit. Dazu wurde ein Zähler zentral auf der Website plaziert, der «alle Kontakte mit der `Im Here`-Message misst».
Die Kampagne von Amnesty International stammt ursprünglich aus der Feder der Werbeagentur Walker in Zürich. Die nun realisierte Webseite soll als «digitale Erweiterung» für «Visibilität im Netz» sorgen, so Station abschliessend.