Die iranischen Behörden haben bei der Niederschlagung der Proteste gegen das amtliche Ergebnis der Präsidentenwahl auch Dutzende Journalisten festgenommen, wie die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) mitteilte. Bis zu 30 Journalisten seien noch in Haft, erklärte AI am Freitag. Insgesamt nahmen die Sicherheitskräfte bei den Massenprotesten hunderte Regierungsgegner fest. Ausländischen Korrespondenten wurde verboten, auf die Strassen zu gehen, einige wurden ausgewiesen.
Die Machthaber im Iran versuchen, die Proteste als vom Westen ferngesteuert darzustellen. Neben den USA ist in jüngster Zeit die frühere Kolonialmacht Grossbritannien zur Zielscheibe der Angriffe der iranischen Staatsführung geworden. Der ranghohe iranische Ayatollah Ahmed Chatami sagte am Freitag in einer landesweit im Fernsehen übertragenen Predigt, ausländische Medien, vor allem britische, hätten die Proteste angestachelt. Es sei daher nur gerecht, den Slogan «Nieder mit den USA» um den Ruf «Nieder mit Grossbritannien» zu erweitern, sagte er zu einer jubelnden Menge.
Sonntag
28.06.2009



