In den USA hat Martha Stewart einen ähnlichen Stellenwert wie Betty Bossi bei uns - nur mit dem wesentlichen Unterschied, dass die amerikanische Lifestyle-Expertin real existiert. Und wirkliche Menschen können auch vor Gericht gestellt und verurteilt werden, was Stewart ja wegen Aktiengeschäften passiert ist. Doch sie wird den Schuldspruch wegen Wertpapierbetrugs, Insiderhandels und Behinderung der Justiz vom März diesen Jahres nicht akzeptieren und will jetzt ihren Prozess neu aufrollen lassen. In der Nacht auf Freitag haben ihre Anwälte bei einer Richterin in New York die Wiederaufnahme des Verfahrens verlangt. Sie wollen das Urteil anfechten, da einer der Zeugen einen Meineid geleistet habe. Larry Stewart, der in dem Prozess als Schriftexperte ausgesagt hatte, war am Mittwoch wegen Meineids angeklagt worden.
Die 62-Jährige kämpft mit ihrer Forderung gegen eine drohende Strafe von bis zu fünf Jahren Haft pro Anklagepunkt und eine Geldstrafe über 250 000 Dollar. Das Strafmass soll am 8. Juli verkündet werden. Stewart setzte in Fernsehsendungen kochend, bastelnd und gärtnernd für viele US-Bürger Massstäbe für stilvolles Wohnen und Leben. - Mehr dazu: Lifestyle-Königin Martha Stewart tritt ab und Lifestyle-Unternehmerin Stewart muss mit 250 000 Dollar Busse rechnen
Freitag
11.06.2004