Die EU-Kommission hat den Online-Versandhändler Amazon zu einer Steuernachzahlung von 250 Millionen Euro aufgefordert. In Luxemburg habe der amerikanische Konzern «unfaire Steuervorteile» genossen, die der Mitgliedstaat nun auf Geheiss aus Brüssel zurückfordern muss.
Amazon habe dadurch «viermal weniger» bezahlt als vergleichbare Unternehmen in Luxemburg, sagte Margrethe Vestager, EU-Wettbewerbskommissarin, in einer Mitteilung am Mittwoch. Die Beihilfevorschriften der Staatengemeinschaft verbieten gezielte Vorteile für einzelne Unternehmen.
Die Ermittlungen der EU-Kommission ergaben, dass Luxemburg seit 2003 Amazon vergünstigte Steuern gewährte. Neben dem Kleinstaat gelten auch Irland oder die Niederlande als Steueroasen innerhalb der EU.
Neben Amazon wurde auch schon der Tech-Gigant Apple zu einer Nachzahlung in Irland verdonnert. Weil das Land die Steuern in Höhe von 13 Milliarden nicht eintreiben will, kündigte Vestager nun an, den Fall an den Europäischen Gerichtshof zu ziehen.