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Dienstag
21.09.2010

Aus Anlass des Weltalzheimertages am 21. September 2010 verlieh die Sektion Bern der schweizerischen Alzheimervereinigung dieses Jahr den Anerkennungspreis Fokus an vier Mitarbeiter des Nachrichtendienstes des Bundes NDB. Die Arbeitskollegen geben einem demenzkranken Kollegen und ehemaligen Chef eine Tagesstruktur im VBS. Damit wird der Preis der Sektion Bern erstmals an Angehörige der Bundesverwaltung verliehen.

Die vier Preisträger Hans Betschart, Roman Hertner, Andreas Schläppi und Roland Schneider kümmern sich seit drei Jahren, abwechslungsweise oder auch gemeinsam, am Arbeitsplatz während vier Tagen pro Woche um ihren demenzkranken Arbeitskollegen, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Sie würden ihm Arbeiten zuweisen und begleiteten seine Arbeitsprozesse, sie würden aber auch mit ihm zusammen die Kaffee- und Mittagspausen verbringen, und integrierten ihn so in ihr kleines Team. Der ehemalige Production Manager im Nachrichtendienst des Bundes arbeitet seit seiner Erkrankung nicht mehr im sensiblen Bereich.

«Es geht darum, unserem ehemaligen Vorgesetzten eine Tagesstruktur in seiner vertrauten Arbeitsumgebung zu geben, ihm gegenüber Verantwortlichkeit und dieselbe Loyalität zu zeigen, die er früher uns gegenüber gezeigt hat», beantwortet Initiant Roland Schneider die Frage nach der Motivation zu dieser eher ungewöhnlichen Betreuungsform eines Alzheimerkranken. Seine Frau, die in regelmässigem Kontakt mit den Preisträgern steht, wird dadurch nachhaltig entlastet. So entsteht ein Mehrwert für alle Beteiligten.

Der heute 56-jährige demenzkranke Mitarbeiter des Nachrichtendienstes wurde bis Ende April 2010 vom NDB entlöhnt, seit dem ersten Mai 2010 bezieht er eine 100%-Rente der Invalidenversicherung (IV). Der NDB stellt weiterhin die Arbeitsinfrastruktur zur Verfügung und sorgt für die Betreuung während vier Arbeitstagen pro Woche. Die Geschäftsleitung des NDB unterstützte diese Massnahme von Anfang an.