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Freitag
27.03.2009

Von der «überraschenden Rückkehr eines Altverlegers» schreibt die «Stuttgarter Zeitung» am Freitag: Dieter von Holtzbrinck, der lange Jahre an der Spitze des Stuttgarter Holtzbrinck-Verlags gestanden hatte, hat von seinem Bruder Stefan den «Tagesspiegel», das «Handelsblatt» und die Hälfte der Wochenzeitung «Die Zeit» gekauft. Damit «vergrössert die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck ihren Spielraum, um in Zeiten einer weltweiten Rezession und des Umbruchs im Medienbereich ihre strategischen Pläne zu realisieren», habe die Holzbrinck-Gruppe mitgeteilt.

Der Schritt des 67-jährigen «Altverlegers» («Stuttgarter Zeitung») hat in Deutschland für Aufsehen gesorgt. So spricht der Medienwissenschafter Horst Röper von einem «sehr ungewöhnlichen und merkwürdigen Vorgang», weil damit der «Generationswechsel von Dieter auf Stefan von Holtzbrinck wieder rückgängig gemacht» werde. Die Folgen seien «unklar», räumt die Zeitung ein, «möglicherweise sogar gute». Stefan ist der 22 Jahre jüngere Bruder von Dieter von Holtzbrinck und hat seit seiner Übernahme des Verlags im Jahr 2006 vor allem auf das Internet gesetzt - nicht immer erfolgreich.

In der Pressemitteilung des Holtzbrinck-Verlags heisst es, die von Dieter von Holtzbrinck erworbenen Unternehmen würden einen ihnen vertrauten Verleger erhalten. Als geschäftsführender Gesellschafter der Verlagsgruppe habe er seit den 70er Jahren diese Häuser kontinuierlich ausgebaut und deren publizistische Eigenständigkeit im Familienbesitz garantiert. Bis zu seinem Ausscheiden 2006 hatte Dieter von Holtzbrinck gemeinsam mit seinem 22 Jahre jüngeren Bruder Stefan und seiner Schwester Monika Schoeller je ein Drittel an dem Familienunternehmen gehalten.