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Dienstag
15.12.2015

Medien / Publizistik

Der chinesische Online-Shopping-Gigant Alibaba mischt sich unter die Zeitungsverleger: Für gut zwei Milliarden Hongkong-Dollar, umgerechnet 250 Millionen Schweizerfranken, kauft das Unternehmen das Traditionsblatt «South China Morning Post» aus Hongkong.

Mit der englischsprachigen Tageszeitung übernimmt Alibaba auch die lokalen Ausgaben der Zeitschriften «Cosmopolitan» und «Elle». Das 112 Jahre alte Pressehaus gilt im Westen als kritisches Tor zu China - es bleibt abzuwarten, ob sich die Zeitung ihre Unabhängigkeit auch weiterhin bewahren wird, wie dies der neue Besitzer beteuerte.

Allerdings wolle man nicht durch die westliche Brille auf das Land der Mitte blicken, sagte Alibaba-Vizedirektor Joseph Tsai in der Webausgabe der «South China Morning Post». Die westliche Berichterstattung über China blicke durch «eine sehr besondere Linse», in der China an erster Stelle als kommunistisches Land erscheine und alles daraus abgeleitet werde.

«Wir sehen die Dinge anders», so der neue Besitzer weiter. «China ist wichtig. China ist eine aufsteigende Wirtschaft. Es ist die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt.» Man wolle, dass eine «globale Leserschaft» Neues über das Land der Mitte erfahre.