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Sonntag
26.10.2003

Alexander Kluge sei ein Chronist des 20. Jahrhunderts, «der das Universum der Geschichte und der Gefühle mit Scharfsinn und unbestechlicher Fantasie seziert und gleichzeitig erweitert hat», heisst es in der Preis-Urkunde der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Der 71-jährige Kluge erhielt den mit 40 000 Euro dotierten «Georg-Büchner-Preis» in Darmstadt. Der Preis gilt als bedeutendste deutsche Literaturauszeichnung.

In seiner Dankesrede bezeichnete der in München lebende Preisträger das Werk Georg Büchners (1813-1837) als unverändert modern: «Radikaler können wir heute auch nicht schreiben.» Bei der Feierstunde erhielten ausserdem der Freiburger Schriftsteller Klaus Theweleit den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und der in Zürich lebende Altphilologe Walter Burkert den Sigmund-Freund-Preis für wissenschaftliche Prosa. Diese Auszeichnungen sind mit 12 500 Euro dotiert. Lesen Sie auch: «Ich wusste, dass ich den Büchnerpreis bekommen würde»