Verbände und Gewerkschaften der Film- und Fernsehbranche haben gemeinsam mit Vertretungen der Produzenten, Sender, Theater und Orchester in Deutschland einen Verein als Träger für eine unabhängige «Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt» gegründet.
Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, erklärte: «Es war und ist mir ein wichtiges politisches und menschliches Anliegen, angesichts sexueller Belästigungen, Demütigungen und Gewalt in der Filmbranche, aber auch in anderen Kultursparten eine Anlaufstelle mit zu initiieren, an die Betroffene sich vertrauensvoll wenden können. Dafür habe ich neben der politischen vor allem auch finanzielle Unterstützung zugesichert.»
Hintergrund ist die sogenannte #MeToo-Debatte, die eine breite Diskussion über Abhängigkeiten und Machtmissbrauch bis hin zu sexuellen Übergriffen in der Kultur- und Medienbranche angestossen hat. Dabei ist deutlich geworden, dass insbesondere dort Handlungsbedarf besteht, wo oft nur kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse bestehen, wo viele Selbständige arbeiten und wo starke Abhängigkeitsverhältnisse existieren.
Die Vertrauensstelle soll nun zügig ihre Arbeit aufnehmen, um Betroffenen ein niedrigschwelliges und anonymes Beratungsangebot zu bieten. Die Finanzierung und weitere Ausgestaltung sind durch die Vereinsmitglieder geplant. Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, hat bereits am Beginn des Prozesses in Aussicht gestellt, in Vorleistung zu gehen und die Aufbauphase mit zunächst 100`000 Euro zu finanzieren. Bereits sind Gelder unter anderem von der ARD mit 40`000 Euro, dem Deutscher Bühnenverein mit 15`000 Euro und dem ZDF mit 15`000 Euro gesprochen worden.