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Samstag
09.11.2013

Medien / Publizistik

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben in einem Inserat Kritik an der Entlassung von Iris Ritzmann durch die Universität Zürich geübt. Das Inserat wurde von rund 600 Universitätsangehörigen aus dem In- und Ausland unterzeichnet und in der NZZ vom Freitag veröffentlicht.

Das Schreiben übt Kritik am Vorgehen der Universität gegenüber Ritzmann. Man könne sich des Verdachts nicht erwehren, dass die Universität mit ihrer Entlassung ein Bauernopfer gebracht habe. «Hier wird nicht nur eine angesehene Professorin entlassen, hier wird die Wissenschaft der Politik untergeordnet», hiess es weiter.

Die Unterzeichner forderten von der Universität Zürich die Wiederanstellung Ritzmanns und die Untersuchung der Missstände am Medizinhistorischen Institut. Zudem müsse die Öffentlichkeit darüber aufgeklärt werden, welche Daten die Universität Zürich der Staatsanwaltschaft zugänglich gemacht habe.

Die Entlassung Ritzmanns wurde von der Universität Zürich am Mittwoch 29. Oktober bekannt gegeben. Ritzmann gab im Herbst 2012 vertrauliche Informationen und Login-Daten an einen Journalisten des «Tages-Anzeigers» weiter. Daraufhin berichtete die Zeitung über die Qualität des von Christoph Mörgeli geleiteten medizinhistorischen Museums und den Umfang der Lehrtätigkeit des Geschichtsprofessors und SVP-Politikers.

Uni-intern und in Wissenschaftskreisen kam es infolge zu Protesten und heftiger Kritik an der Entlassung der Titularprofessorin, worauf der Rektor der Universität Zürich, Andreas Fischer, am Mittwoch seinen Rücktritt bekannt gab.