Airbnb geht in der Schweiz in die Offensive: Ab 1. Juli wird die Beherbergungsabgabe für alle Airbnb-Gastgeber im Kanton Zug automatisiert über die Airbnb-Plattform von den Gästen eingezogen und an Zug Tourismus weitergegeben.
Damit sei Zug der erste Schweizer Kanton, «in dem das automatisierte Verfahren zur Einziehung der Tourismus-Abgabe durch Airbnb eingeführt wird», teilte der Community-Marktplatz für Buchungen und Vermietung von Unterkünften am Sonntag mit. Man sei mit weiteren Kantonen zu ähnlichen Vereinbarungen im Dialog. Nach eigenen Angaben hat Airbnb über 270 solcher Kooperationen weltweit.
«Seit dem Start des Modells 2014 hat das Unternehmen insgesamt 240 Millionen US-Dollar an Übernachtungs- und Tourismusabgaben erhoben und an die jeweiligen lokalen Kommunen abgeführt», so der US-Internetkonzern weiter.
Für Zug Tourismus sei diese Vereinbarung ein Meilenstein: «Seit Langem werden gleiche Bedingungen bezüglich der Beherbergungsabgaben für Hotels und die private Wohnungs- und Zimmervermietung gefordert. Dass wir diese Regelung gemeinsam mit Airbnb nun in Zug schweizweit als erstes umsetzen konnten, freut uns ausserordentlich», erklärt Geschäftsführerin Seraina Koller.
Die meisten Anbieter auf der Internetplattform Airbnb seien sogenannte «Home Sharer», Privatpersonen, die einzelne Zimmer in ihrem Zuhause oder die ganze Wohnung vermieten, aber auch kleinere Pensionen und Bed & Breakfasts nutzten die Dienste, so das Portal.
«Airbnb Gastgeber behalten 97 Prozent des Netto-Übernachtungspreises, den sie für die Vermietung ihrer Unterkunft selbst festlegen», heisst es zu den Einnahmen. In Zug hätten vergangenes Jahr 2000 Gäste bei Anbietern übernachtet. «Umgekehrt wurden 15 000 Reisen aus Zug heraus über Airbnb gebucht.» Der typische Zuger Gastgeber vermiete sein Zuhause für total 26 Tage im Jahr und verdiente damit 2900 Franken.