Mit bis zu zwei Jahren Gefängnis müssen ägyptische Journalisten in Zukunft rechnen, wenn sie falsche Opferzahlen von Terroranschlägen veröffentlichen. «Falsch» sind Informationen laut dem Entwurf für ein neues Antiterror-Gesetz dann, wenn sie «offiziellen Angaben widersprechen».
Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi hatte das neue Antiterror-Gesetz nach der Ermordung von Generalstaatsanwalt Hischam Barakat vor einer Woche angekündigt. Aufwind bekam das neue Gesetz durch den Anschlag von IS-Dschihadisten auf ägyptische Armeeposten auf der Sinaihalbinsel am letzten Mittwoch.
Nach den Anschlägen kursierten unterschiedliche Opferzahlen in den Medien. Justizminister Ahmed al-Sind geisselte die widersprüchliche Berichterstattung und rechtfertigte die Gesetzesnovelle damit, dass sie die «Moral» im Land schütze. «Es geht nur um Zahlen», verteidigte der Minister laut ägyptischen Medien die neue Regelung.