Gemäss der AG Kino-Gilde werde mit Bestrebungen von Walt Disney Studios Motion Pictures Germany (WDS), die bisherigen Filmmietensätze bei unabhängigen Kinos anzupassen, ein völlig falsches Signal für die künftige Gestaltung der Leihmieten für Blockbuster-Movies wie etwa «Avengers: Age of Ultron» gesendet.
Es sei eine Tatsache, dass sich durch die Digitalisierung die Kosten für die Kinos durch Modernisierungsdruck und höhere Investitionsrücklagen ebenso wie durch steigende Energiepreise und Mieten sowie die Ausweitung von Aufgaben bei Logistik und Marketing erhöhen. Demgegenüber hätten die Verleiher durch die Digitalisierung massive Einsparungen, die bis heute nicht an die Kinos als Partner der Filmauswertung weitergegeben wurden. Auch die Beteiligung an den Umrüstungskosten sei weit hinter der seinerzeit angekündigten Höhe zurückgeblieben. Die AG Kino-Gilde ist daher nach wie vor überzeugt, dass die Leihmieten für Kinos sinken müssen, wobei die Forderung von 39 Prozent dabei nach wie vor relevant sei.
Die Entwicklung, dass einzelne Verleiher aufgrund der Filmflut immer weniger an einzelnen Filmen verdienen, dürfe nicht auf dem Rücken der Kinos ausgetragen werden, mahnt die AG Kino-Gilde weiter: Die Art und Weise, wie WDS neue Bedingungen durchdrücken will, diene nicht einer nachhaltigen Geschäftspolitik mit den unabhängigen Kinos.
Die AG Kino-Gilde appelliert nun an alle Verleiher, das Geschäftsmodell Kino und die Vielfalt der Kinolandschaft im Sinne aller Beteiligten zu erhalten. Ein kurzfristiges Profitstreben helfe der Branche insgesamt nicht. Eine offizielle Stellungnahme seitens WDS fehlt noch immer.