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Donnerstag
09.01.2003

Medien / Publizistik

Der chinesische Wirtschafts- und Finanznachrichtendienst Xinhua Financial Network (XFN), eine Tochter der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, hat von der französischen Nachrichtenagentur AFP die asiatischen Operationen im Bereich Finanznachrichten übernommen.

Wie das «Wall Street Journal» laut Pressetext berichtete, gehen mit dem Deal zwölf Büros der AFP-Tochter AFX News an die chinesische Agentur. Der Grossteil der 55 Mitarbeiter werde weiterhin für XFN arbeiten. Über Kaufpreis und Inhalt der Vereinbarung haben die Geschäftspartner nichts bekannt gegeben. Ausser dies: AFX News erwirbt gleichzeitig eine Minderheitsbeteiligung an XFN.

Der Deal soll den Grundstein für eine Allianz der beiden Anbieter von Finanzinformationen legen. «Denken Sie an Ähnliches bei den Airlines», erklärte AFX-News-Chairman Eric Scherer die Ambitionen der Allianz. Jeder Partner werde sich auf seine regionalen Stärken konzentrieren, die Nachrichten sollen aber an alle Geschäftspartner verteilt werden. In Nordamerika werde noch ein Partner gesucht. Die beiden Agenturen seien in Verhandlungen mit potenziellen US-Partnern, eine Einigung sei in der ersten Jahreshälfte zu erwarten. Die Finanznews-Allianz soll dann als globale Einheit etablierten Agenturen wie Reuters, Bloomberg und Dow Jones die Stirn bieten können.

Für XFN bedeutet der Deal eine Erweiterung seiner Asien-Berichterstattung. Bisher konzentrierte sich der vor zwei Jahren gestartete Finanzdienst mit seinen 130 Mitarbeitern fast ausschliesslich auf chinesische Unternehmen. Obwohl die chinesische Regierung an der Nachrichtenagentur beteiligt ist, betont XFN die Unabhängigkeit von Xinhua sowie von den Behörden. Neben dem chinesischen Staat sind auch PR Newswire, Refco Group und nunmehr AFX an XFN beteiligt.