Reporter ohne Grenzen (ROG) hat am Montag die Ermordung des afghanischen Journalisten Dschanullah Haschimsada in der Nähe der Stadt Jamrud in der Khyber-Stammesregion im Nordwesten Pakistans bekanntgegeben und verurteilt. Unbekannte haben das Feuer auf einen Kleinbus eröffnet, in dem er sass. Der Tod des Journalisten sei «ein dramatisches Signal für eine sich weiter verschlechternde Sicherheitssituation in den Stammesgebieten», urteilt ROG. Medienmitarbeiter haben dort immer weniger Bewegungsfreiheit.
Dschanullah Haschimsada arbeitete für verschiedene afghanische und pakistanische Medien, darunter der afghanische Fernsehsender «Schamschad» und die afghanische Nachrichtenagentur «Padschwok». Nach Informationen von Freunden des Journalisten hat Haschimsada in den vergangenen drei Wochen offenbar Todesdrohungen erhalten. Laut dem Leiter der Nachrichtenagentur «Padschwok», Danisch Karochel, müssen die Mordermittlungen klären, wer ein Interesse daran hatte, dass Informationen, über die Haschimsada verfügte, nicht an die Öffentlichkeit gelangen.
Die Khyber-Stammesregion an der pakistanisch-afghanischen Grenze gilt als Hochburg der Taliban, die um die strategische Kontrolle des Gebietes kämpfen. Dschanullah Haschimsada ist in diesem Jahr bereits der fünfte getötete Journalist in Pakistan. Damit ist die islamische Republik nach Somalia zur Zeit das zweitgefährlichste Land weltweit für Medienmitarbeitende.
Montag
24.08.2009



