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Dienstag
08.08.2017

TV / Radio

AfD-Chefin: «Programm-Sommerflaute»

AfD-Chefin: «Programm-Sommerflaute»

Mitten im Ferien-Sommerloch gibt AfD-Chefin Frauke Petry der medienpolitischen Debatte um die öffentlich-rechtlichen Sender einen Schubs: Sie fordert eine «Sommerpause für Beitragszahler».

«Die Verantwortlichen präsentieren die Programm-Sommerflaute schlechthin», schoss die Parteivorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD) kürzlich in einer Pressemitteilung gegen ARD und ZDF. Da die substanziellen Content-Lieferanten, zum Beispiel Talk-Shows, in den Sommerwochen pausierten oder auf Schmalspur liefen und zudem zuhauf Wiederholungen gebracht würden, verlangt Petry von den öffentlich-rechtlichen Anstalten, dass sie dies auf der Einnahmeseite mit einer temporären Aussetzung der Gebühreneinnahmen honorierten.

Der sommerliche Sturm im Wasserglas warf weithin Wellen im grossen Kanton. Die Angesprochenen selbst reagierten auf das Reizthema mit einer akribischen Gegendarstellung: Im Programm von ARD und ZDF herrsche auch im Sommer keineswegs Flaute, die Informationssendungen liefen an 365 Tagen im Jahr, aktuelle Dokus, Live-Sportevents oder neue Spielfilme stünden auf dem Programm, zählten die beiden Sender im Brustton der Nüchternheit auf. Grundversorgung habe ihren Preis.

Dass die Fixkosten der Angestellten und der Anstalten selbst auch in der Badesaison unvermindert weiterflössen, gab der Deutsche Journalisten Verband in unschmeichelhaft direkter Rede zu bedenken: «Einen so unausgegorenen Blödsinn kann nur eine Politikerin von sich geben, die wider besseres Wissen auf Stimmenfang am deutschen Stammtisch aus ist», entrüstete sich Bundesvorsitzender Frank Überall und forderte seinerseits eine «Sommerpause für unüberlegte AfD-Vorschläge».