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Donnerstag
24.10.2013

Vermarktung

Adwebster hat die Software-Lösung Sell Side Cockpit eingeführt. Das neue Angebot richtet sich an Webseitenbetreiber, Publisher und Verlage und soll es ermöglichen, Werbeflächen effizienter und gewinnbringender zu vermarkten.

Die Betreiber von Webseiten, Apps oder mobilen Seiten können Monetarisierungspartner, wie etwa das AdSense-Programm von Google, mit dem Sell Side Cockpit verwalten und optimieren. Über Schnittstellen können gemäss dem Unternehmen beliebig viele Partner und Kampagnen hinzugefügt werden.

Die Software bietet zusätzlich die Möglichkeit, eigene Marktplätze zu kreieren, sogenannte Closed Private Marketplaces. «Diese publishereigenen Angebote können direkt an Endkunden und Agenturen abgesetzt werden und werden danach in die Optimierung miteinbezogen», heisst es.

Adwebster, das zu 49 Prozent im Besitz der NZZ-Gruppe ist, wirbt damit, dass mit dem neuen Dienst der Umsatz auf das Dreifache erhöht werden könne. Dies werde vor allem durch die Live-Optimierung der Nutzer und der Werbeeinblendungen - sowohl für Videowerbung als auch bei Bannerkampagnen - erzielt.

«Die Umsatzsteigerungen sind darum so hoch, weil heute die Publisher im Normalfall ihr Inventar kaum optimieren», sagte Adwebster-Geschäftsführer Michel Lazecki am Dienstag gegenüber dem Klein Report. «Das auch, weil bisher die nötigen Tools dazu fehlten.» Die Steigerungen seien allerdings von Publisher zu Publisher sehr unterschiedlich.

Das grösste Potenzial sieht er darin, dass man die unterschiedlichen Marktteilnehmer - von Admazing bis Zalando - einbindet. «Man muss die verschiedenen Marktteilnehmer nur gegenüber einander optimieren und das Inventar fair anhand des generierten effektiven TKP verteilen», sagte Lazecki.

Da «grundsätzlich immer» ein Bedürfnis bestehe, die Umsätze zu steigern, sieht er gute Chancen für das neue Angebot. Ein weiterer Grund sei die Bedienbarkeit. «Das Tool wurde so aufgestellt, dass es nicht von einem Techniker bedient werden muss, sondern dass die Sales-Abteilung eines Publishers problemlos die Optimierung vornehmen kann», sagte er.

Programmtechnisch lag die Herausforderung beim Algorithmus und bei der Verarbeitung der Datenmengen. «Der Yield-Algorithmus muss logisch durchdacht sein», sagte Lazecki. Wenn ein Marktteilnehmer in einem gewissen Zeitraum einmal kaum Umsatz für den Publisher generiere, müsse der Optimierungsalgorithmus diesem Anbieter aber trotzdem noch eine Chance geben, da es ein paar Tage später vielleicht wieder anders aussehe.

Zudem hätten auch die Publisher ein Interesse daran, Inventar nicht nur aus rein monetären Gründen zu verteilen, sagte er. Es müssten auch Partnerschaften und eigene Beteiligungen mit einem virtuellen Wert in die Optimierung mit eingerechnet werden.

Die andere Herausforderung sei gewesen, «den enormen Traffic problemlos verarbeiten zu können». Dazu habe Adwebster technisch einige Innovationen aufbieten müssen. «Denn pro Monat laufen mehr als eine Milliarde Ad Requests über dieses neue System», sagte er.

Die NZZ setzt das Sell Side Cockpit bereits ein. «Allerdings ist gerade bei der NZZ das Setup speziell, da sie nur ihre eigenen Kampagnen und die von Adwebster auf Ihrer Webseite zulassen und nicht noch Kampagnen oder Programme von weiteren Anbietern erlauben», erklärte Lazecki. «Daher ist das Optimierungspotenzial beschränkt.» Mit wie vielen und mit welchen Anbietern ein Publisher arbeiten möchte, sei alleine die Entscheidung der Publisher.