Die Adidas-Tochter Reebok kommt wieder in amerikanische Hände, nachdem Reebok die Erwartungen des deutschen Mutterhauses nie erfüllen konnte.
Die Nummer zwei auf dem weltweiten Sportartikelmarkt hat am Donnerstag mitgeteilt, dass sich Adidas mit der Authentic Brands Group auf einen Kaufpreis von 2,1 Milliarden Euro einigen konnte.
Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas hatte Reebok im Jahr 2006 für 3,1 Milliarden Euro gekauft. Mit dem Deal sollte unter anderem der US-Konkurrent Nike unter Druck gesetzt werden. Allerdings erfüllten sich die Erwartungen nicht: Trotz einer Neuausrichtung nach der Übernahme hatte Reebok nie die Wachstumsraten der Kernmarke Adidas erreicht. Reebok hatte gleichzeitig beklagt, Adidas entwickle nur die eigene Marke weiter und kümmere sich zu wenig um die Zweitmarke. Tatsächlich kommt Adidas dank Werbepartnern wie Kanye West, Beyonce und Pharrell Williams auch ohne Hilfe von Reebok als Marke bei den Amerikanern bestens an
2019 trug Reebok mit 1,75 Milliarden Euro nur noch 7 Prozent zum Konzernumsatz bei, in den ersten drei Quartalen 2020 brach der Umsatz in der Corona-Krise um 20 Prozent ein.
In den vergangenen Monaten hatten sich verschiedene Bieter um Reebok bemüht. Unter anderem soll die US-Basketball-Ikone Shaquille O'Neal unter den Bewerbern gewesen sein.
«Wir sind davon überzeugt, dass die Marke Reebok mit diesem Eigentümerwechsel bestens für langfristigen Erfolg positioniert ist», sagte Adidas-Chef Kasper Rorsted gemäss Reuters. Er hatte Reebok im Februar offiziell zum Verkauf gestellt. 2016 durchlief die US-Firma ein Sanierungsprogramm und wurde zur Fitness-Marke umgebaut. Reebok kam damit zwar aus den roten Zahlen, aber nie auf den ersehnten Wachstumspfad und hinkte stets hinter der Kernmarke Adidas her.
Authentic Brands hat sich inzwischen ein Portfolio von 30 Marken vor allem aus der Mode-, Sport- und Unterhaltungsbranche zusammengekauft und beabsichtigt mit dem Konglomerat an die New Yorker Börse zu gehen. Zu den Aktionären des 2010 gegründeten Unternehmens gehören der Vermögensverwalter Blackrock, der Finanzinvestor General Atlantic und der Shopping-Mall-Betreiber Simon Property.