Kasper Rorsted, Vorstandschef des Sportartikelkonzerns Adidas, hat die Kommunikation von Fifa-Chef Gianni Infantino harsch kritisiert. Bei Adidas, dem langjährigen Sponsoring- und Werbepartner der Fussball-Turniere, macht man sich Sorgen ums Image.
Nachdem Infantinos Geheimplan «Project Trophy» durch die «Süddeutsche» publik wurde, ist Feuer im Dach. Gianni Infantino möchte fast alle Rechte und Vermögenswerte der Fifa für 25 Milliarden US-Dollar an ein arabisch dominiertes Investorenkonsortium verkaufen.
Neu zitiert der Journalist Thomas Kistner in der «Süddeutschen Zeitung» aus Fifa-Papieren, wonach Ende letzten Jahres höchste Mitarbeiterkreise unter Einbindung der Bürochefs von Infantino und Generalsekretärin Fatma Samoura das Vorgehen bezüglich der «Sorgen der Fifa-Partner» besprochen und auch ein Krisengespräch geführt hätten.
Gemäss der Zeitung sei Fifa-intern gewarnt worden: «Rorsted wird einen Brief an unseren Präsidenten schicken, in dem er klarmacht, dass das Kommunikationslevel zwischen Fifa und Partnern nicht gut genug ist.» Der Adidas-Chef wollte Erklärungen von Infantino und forderte ein Treffen auf Chefebene.
Die Zeitung zitiert den stellvertretenden Generalsekretär der Fifa, Alasdair Bell: «Netter Brief. Es ist richtig, dass die Zusammenarbeit von Adidas mit der Fifa etwa 40 Jahre zurückreicht. Ich denke, zu diesem Zeitpunkt begannen sie, Bestechungsgelder an das frühere Management des Unternehmens zu zahlen (oder zumindest wurde dies in früheren Kommentaren so berichtet).»
Und weiter: «Und jetzt haben sie einen Vertrag bis 2030, demzufolge ihnen alle möglichen Rechte eingeräumt wurden, auch in Hinblick auf Wettbewerbe, die es gar nicht gibt. Toller Deal. Ich frage mich, warum die FIFA das getan hat?»
Eine Verbal-Keule gegen den deutschen Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach. Denn der stellvertretende Fifa-Generalsekretär spricht von angeblicher Korruption im Umfeld mit dem Werbepartner Adidas.
Und sein Mail-Inhalt deutet darauf hin, dass der Milliarden-Deal von Fifa-Chef Infantino nicht aufgehen kann, denn gemäss Bells Mail-Aussage hat Adidas Rechte bis 2030 an Wettbewerben, die es gemäss dem Fifa-Offiziellen «noch nicht gibt», wie ihn die «Süddeutsche» zitiert. Die Zeitung folgert, dass man zuerst mit Adidas hätte reden müssen, bevor man die Rechte anderen verspricht.
Auf die Anfrage der Zeitung und des WDR, «ob seine Feststellung zu Adidas' weitreichenden Rechten zutreffend sei, wollte sich Bell nicht äussern», so die «Süddeutsche Zeitung».