Die diesjährigen ADC Awards sind am Samstagabend in der Halle 622 in Zürich-Oerlikon vergeben worden: Gold gewann in der Kategorie Digital «Die Zeitreise - 50 Jahre Schweizer Hitparade».
Die Arbeit wurde vom Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) in Auftrag gegeben und von den Agenturen Hinderling Volkart AG und D One AG umgesetzt. Besonders das Webseiten-Design beeindruckte die Juroren; es sei «faszinierend wie das Universum».
In der Kategorie Film schaffte es «Safer-Sex-Check» auf den ersten Platz. Der Auftrag kam vom Bundesamt für Gesundheit, die ausführende Agentur war Rod Kommunikation. Drei Spots würden «ein heikles Thema mit doppeldeutigem Humor auf eindeutige Art und Weise kommunizieren», begründete die Jury ihre Wahl.
«Trumps Gedanken» von der Agentur Walker Agency AG gewann in der Kategorie Anzeigen einen Goldwürfel: «Eine faszinierende Anzeige, die einen - hat man einmal zu lesen begonnen - nicht mehr loslässt», so die Jury. Auftraggeber ist Verlag Kein & Aber.
In der Kategorie Illustration schaffte es «Faden Porträts» (Auftraggeber: Reallook AG / Selfnation, Illustrator: Petros Vrellis, Agentur: Y&R Group Switzerland) auf den Goldrang. Mit einem Algorithmus verwandelte der Künstler Petros Vrellis Fotografien in Porträts aus verknüpften Linien, die er mit nur einem 6500 Meter langen Faden auf einen Rahmen spannte.
Über einen Evergreen, die laut Jury «als Gold gewertet werden», konnten sich zudem das Zürcher Kammerorchester mit der ausführenden Agentur Havas AG freuen. Dass Kommunikation für ein klassisches Orchester alles andere als «verstaubt» sein müsse, zeigten seit elf Jahren die schon mehrfach ausgezeichneten Kampagnen für die Zürcher Musikinstitution.
Ebenfalls einen Evergreen pflückte sich die Bank Coop respektive die Agentur Ruf Lanz. Die Bank Coop wurde letztes Jahr von der Bank Clerc abgelöst. «Die `faire` Werbung während 15 Jahren für die Bank Coop bleibt aber unvergessen», erklärte die ADC-Jury.
«Ohne Kreativität, keine Zukunft. Kreativität ist und bleibt das Kapital der Menschheit», griff ADC-Präsident Frank Bodin bei der Preisverleihung erst zu grossen Worten, um nüchterner nachzuschieben: «Die neuen technologischen Errungenschaften wie Big Data, Programmatic Advertising, Blockchain faszinieren uns alle - nichts desto trotz darf die Diskussion über Inhalte und Qualität der Kommunikation darum nicht vergessen werden.»
Mit 94 Kandidaten waren in diesem Jahr 15 mehr im Rennen als 2017. Auf der Jury-Bank der ersten Triage sassen 134 Begutachter, die die Arbeiten für die Shortlists der 18 Kategorien vorsortierten.
Die 25-köpfige Jury, die am Samstagabend schliesslich Bronze, Silber und Gold vergab, wurde in diesem Jahr von «Ehrengastjuror» Viktor Giacobbo verstärkt.