Nur wenige Manager in der Schweizer Wirtschaft haben einen grösseren Scherbenhaufen hinterlassen: Wirtschaftsanwalt Peter Kurer (70) tritt nun auch bei Sunrise ohne Ruhm ab und lässt im «SonntagsBlick» vieles aus seiner Sicht anders erscheinen.
Vor allem die desaströse Fehleinschätzung der angekündigten Übernahme der grössten Kabelnetzbetreiberin UPC Schweiz für 6,3 Milliarden Franken sieht Sunrise-Verwaltungsratspräsident Peter Kurer immer noch anders als viele Aktionäre.
Er gebe das Amt aus Altersgründen ab und, weil er die tiefe Überzeugung hatte, «dass die Übernahme der UPC das Richtige gewesen wäre», so Kurer. Weil die Aktionäre anderer Meinung gewesen seien, sei es nun Zeit, Platz zu machen. Die personelle Bereinigung sei auch deshalb wichtig, «weil die heftige Auseinandersetzung über den UPC-Deal innerhalb der Sunrise Spuren hinterlassen hat».
Am 3. Januar gaben nebst Kurer Sunrise-Vizepräsident Peter Schöpfer und CEO Olaf Swantee ihre Rücktritte bekannt. Bei Sunrise müsse wieder Ruhe einkehren, sagte Peter Kurer im Interview mit dem «SonntagsBlick», nachdem er an der klaren und deutlichen Ablehnung von Sunrise-Grossaktionären gescheitert war.
Er wolle jetzt kürzer treten, da er auch zu alt sei, um noch einmal bei einem Grosskonzern eine tragende Rolle zu übernehmen.