In den deutschen Zeitungshäusern droht ein grosses Streichkonzert. Allen voran bei der «Süddeutschen Zeitung» (SZ).
So hat die Südwestdeutsche Medienholding nach mehreren Medienberichten – als erstes hatte der «Medieninsider» berichtet – bestätigt, dass es in der Redaktion der «Süddeutschen Zeitung» zu einem Stellenabbau kommen soll.
Gemäss den Berichten sollen bis zu 30 Stellen in der SZ-Redaktion wegfallen. Der Mutterkonzern bestätigt diese Zahl zwar nicht, nannte aber Gründe für den Abbau: Das Print-Geschäft sei stärker geschrumpft als erwartet.
Auch bei kleineren deutschen Zeitungen steht ein Abbau vor der Tür. Beim «Kölner Stadt-Anzeiger» zum Beispiel muss das Ressort «Ratgeber, Magazin, Freizeit» dran glauben. Statt eigene Arbeitskraft zu entlöhnen, will der Verlag künftig die entsprechenden Plätze in der Zeitung an «Dienstleister» verkaufen.
Und die gedruckte Ausgabe der «Hamburger Morgenpost» hat ihren Erscheinungstakt auf einmal pro Woche zusammengekürzt. Auch hier sollen redaktionelle Arbeitsplätze abgebaut werden.
Die Negativschlagzeilen in eigener Sache rief die Medienverbände auf den Plan. «Drei Hiobsbotschaften in einer Woche werfen ein schlechtes Licht auf die Verlagsbranche», liess zum Beispiel der Deutsche Journalisten-Verband am Freitag verlauten.
Wirtschaftliche Schwierigkeiten einzelner Verlage mit der endgültigen Streichung «qualifizierter Arbeitsplätze» zu lösen, sei «absolut kurzsichtig». Denn der Job einer Redaktorin oder eines Redaktors lasse sich nicht von einem Tag auf den anderen neu einrichten, wenn die Probleme gelöst sind.