Das Münchner Boulevardblatt «Abendzeitung» hat einen Insolvenzantrag gestellt. Die Verluste der Zeitung summierten sich seit 2001 auf 70 Millionen Euro und das Jahr 2013 endete erneut mit einem Minus von zehn Millionen Euro.
Die Eigentümerin des Verlages, die Familie Friedmann, habe sich nicht mehr in der Lage gesehen, weitere Mittel zur Verfügung zu stellen, heisst es in einer Mitteilung des «Abendblattes».
Die Zeitung kämpfte seit Längerem schon mit finanziellen Schwierigkeiten. Im Jahr 2010 wurden deshalb massiv Stellen abgebaut und 2012 wurde die Nürnberger Ausgabe der Zeitung eingestellt.
Herausgeberin Anneliese Friedmann versuchte zudem, durch den Verkauf des Verlagsgebäudes an zentraler Münchner Lage und die Veräusserung der Rundfunkbeteiligungen am Funkhaus Nürnberg und Radio Gong das Defizit aufzulösen.
Die Gesellschafter und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der «Abendzeitung» hoffen, dass im Insolvenzverfahren ein Investor gefunden wird, damit der Titel weiterhin erscheinen kann. Aufgrund der «restriktiven kartellrechtlichen Situation» könne dies aber schwierig werden, schreiben sie am Mittwoch.