Es ist ein grandioses Vergnügen, das derzeit im altehrwürdigen Theater am Hechtplatz im Zürcher Niederdorf geboten wird: die Show «Love» – eine Mundart-Hommage an die unvergessliche schwedische Band Abba.
Vier alte Bekannte aus der Schweizer TV-, Musik- und Comedy-Szene – Roman Riklin, Daniel Schaub, Frölein Da Capo und Adrian Stern – tragen als «Secondhand-Orchestra» ihre grossen musikalischen Qualitäten auf die Bühne und machen den Abend zu einem wunderbaren Potpourri aus Musik, Komik und Geschichte.
Und allein die Stimme aus dem «Off» weckt bei allen Radio-Romantikerinnen und -romantikern sentimentale Gefühle. Sie gehört François Mürner, dem populärsten DRS3-Moderator seit Erfindung der Kurzwelle.
Berührungsängste vor grossen Namen kann man dem Quintett nicht unterstellen. Zuvor wagten sie sich bereits an das musikalische Erbe der Beatles und von Freddie Mercury heran. Nun lassen sie die schwedischen Ikonen der Popmusik auferstehen. Sie machen es mit einem Mix aus Abba-Klassikern und Eigenkompositionen. Vor allem garnieren sie die musikalische Zeitreise mit einer wunderbaren Prise Humor.
Zwar ist es im kleinen Saal schon zur Pause dampfend heiss, aber so dürfte es auch an den Abba-Konzerten in den 1970er-Jahren gewesen sein. «Waterloo»! Und ohnehin: Die Melodien berühren das Publikum, die Zwischentöne treffen mitten ins Herz – und die Pointen sind perfekt platziert.
Beim den Zuschauenden kommen romantische Erinnerungen auf: nicht nur wegen den grandiosen Abba-Melodien. Es wird einem auch (nicht ohne Wehmut) ins Gedächtnis gerufen, dass im Schweizer Fernsehen eine grossartige Comedy-Kultur existierte. Vor gar nicht allzu langer Zeit.
