Der Kanton Aargau weise mit der AZ Medien Gruppe eine multimediale Eigentums- oder Medienkonzentration auf, die Risiken für die Meinungsvielfalt biete. Dies hält der Regierungsrat in einer Stellungnahme zur Medienlandschaft Aargau fest. Die AZ Medien Gruppe betreibe indes keinen Konzernjournalismus. Jedes Medium stehe auch in Konkurrenz zu anderen Anbietern im nationalen Umfeld. Dabei gehe es weniger um den publizistischen als vielmehr um den ökonomischen Wettbewerb um Werbeanteile. Diese Entwicklung berge «ein gewisses Risiko», führt der Regierungrat in einer Stellungnahme vom Freitag zu einem Vorstoss der SP-Fraktion im Grossen Rat aus. Sie könne zu einer inhaltlichen Homogenisierung durch redaktionelle Kooperationen und Mehrfachverwertungen führen.
Als Risiken nennt der Regierungsrat zudem den Arbeitsplatzverlust, mangelnde Arbeitsplatzalternativen für Journalisten sowie die Durchsetzung einer konzerngerechten Medienpolitik. Zur AZ Mediengruppe des Verlegers Peter Wanner gehört unter anderem die «Aargauer Zeitung», Radio Argovia und der TV-Sender Tele M1. Trotz Kritik an den journalistischen Leistungen hatte sich der Regierungsrat am Mittwoch für eine erneute Konzession für Radio Argovia und für Tele M1 ausgesprochen. Der Wettbewerb um Werbeanteile könnte gemäss Regierungsrat in nicht allzu ferner Zukunft auf dem Schweizer Medienmarkt zu weiteren Konzentrationen führen. Die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die mediale Abdeckung der kantonalen Politik seien noch nicht absehbar. - Siehe auch: Aargauer Regierungsrat unterstützt Medien der AZ-Gruppe
Freitag
22.02.2008