909 Schriftsteller haben ein Schreiben veröffentlicht, in dem sie die Preispolitik des Online-Händlers Amazon scharf kritisieren. Berühmte Autorinnen und Autoren wie Stephen King, John Grisham oder Suzanne Collins unterzeichneten den Protestbrief, der am Sonntag als Anzeige in der «New York Times» erschien.
Sie kritisieren unter anderem, dass Amazon in der Auseinandersetzung um E-Book-Preise mit dem US-Verlag Hachette die Auslieferung gedruckter Bücher verlangsamt sowie keine Vorbestellungen mehr angenommen hat. Diese Massnahmen habe Amazon als Druckmittel gegen Hachette verwendet.
«Weder Leser noch Autoren profitieren davon, dass Bücher als Geiseln genommen werden», schreiben die Schiftstellerinnen und Schriftsteller und fordern die «Times»-Leser dazu auf, Amazon-Chef Jeff Bezos per E-Mail ihre Meinung zu schreiben.
Amazon konterte die Vorwürfe der Schriftsteller bereits mit einem eigenen offenen Brief. «Bücher konkurrieren mit mobilen Spielen, Fernsehen, Filmen, Facebook, Blogs, kostenlosen Nachrichtenwebsites und anderen Medien und müssen deshalb günstiger werden», so die Meinung des Online-Händlers. Mit niedrigeren E-Book-Preisen liessen sich mehr Bücher verkaufen, was schliesslich auch Schriftstellern und Verlagen zugutekomme.