Immer mehr Zeitungen in Deutschland setzen auf Vertriebsumsätze im Internet. Mittlerweile haben 70 Zeitungstitel Paid-Content-Modelle auf ihren Websites installiert, erklärte der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) am Dienstag in Berlin. Gegenüber dem Vorjahr bedeute dies einen Zuwachs um 75 Prozent. Onlineabos bieten unter anderem «Bild», «Berliner Morgenpost», «Hamburger Abendblatt» und «taz» an.
«Die Zahlen zeigen: Die Menschen sind bereit, auch in der Digitalwelt für gute journalistische Inhalte zu bezahlen», unterstreicht Hans-Joachim Fuhrmann, Mitglied der BDZV-Geschäftsleitung, und ergänzt: Onlinevertriebserlöse seien neben weiteren Innovationen im Anzeigengeschäft elementar für langfristig erfolgversprechende Geschäftsmodelle. Für Ende 2014 rechnet der BDZV mit über 100 Zeitungen, die ihre Websites gegen Entgelt anbieten.
Wie die BDZV-Untersuchung weiter zeigt, setzen zwei Drittel der Verlage auf ein Online-Abo, das im Durchschnitt acht Euro pro Monat kostet. Ein Tagespass, den über 60 Prozent anbieten, kostet im Schnitt 1.10 Euro. Nur bei wenigen Verlagen (fünf Prozent) besteht die Möglichkeit, einzelne Artikel zum Preis zwischen drei und 30 Euro-Cent zu kaufen. Darüber hinaus bieten immer mehr Häuser auch ein Digitalabonnement, bestehend aus komplettem Onlinzugang und E-Paper, an, das durchschnittlich 19.30 Euro teuer ist.
Gefragt nach den genutzten Paid-Content-Modellen, zeigt die Expertise einen klaren Trend auf: Demnach setzen 71 Prozent der Zeitungen auf die Freemium-Variante. Hierbei entscheidet die Redaktion, welche Beiträge kostenpflichtig sind. Knapp ein Viertel nutzt die sogenannte Metered-Version, bei der im Schnitt 17 Klicks frei sind. Bei fünf Prozent der Verlage sind sämtliche Artikel nur gegen Entgelt lesbar und eine Zeitung setzt auf eine freiwillige Bezahlung. Die Liste mit den Zeitungen, die Paid Content eingeführt haben, ist unter www.bdzv.de/paidcontent.html zu finden.