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Dienstag
19.12.2017

Medien / Publizistik

Die Zahl der getöteten Journalisten geht seit 2012 kontinuierlich zurück. Gleichzeitig werden Länder ohne Krieg für die Medienschaffenden immer gefährlicher.

Insgesamt 65 Journalisten sind im laufenden Jahr wegen ihrer Arbeit getötet worden. Obwohl diese Zahlen alarmierend ist, war 2017 das «am wenigsten tödliche» Jahr seit 2003, wie Reporter ohne Grenzen International in ihrer Jahresbilanz schreibt.

Die Journalisten seien aus Syrien, Libyen, dem Irak oder dem Jemen geflüchtet, weil es dort zu gefährlich geworden ist, vermutet die Organisation. Möglich sei zudem, dass die Resolutionen, die die UNO seit 2006 zum Schutz von Journalisten beschlossen hat, für die Gefahren sensibilisiert habe.

Brisant ist jedoch, dass fast die Hälfte der Opfer in Staaten getötet worden sind, in denen es offiziell keine Konflikte gibt. In Mexiko wurden im laufenden Jahr elf Medienschaffenden getötet, in Syrien, dem «tödlichsten Land» weltweit, waren es zwölf.

«In manchen Ländern, in denen kein Krieg herrscht, wird Recherche zunehmend ebenso gefährlich wie die Arbeit in einem Kriegsgebiet», kommentierte ROG diese Zahl. Besonders Investigativjournalisten, die über wichtige Themen wie Korruption oder Umweltskandale recherchieren, exponieren sich als Watchdogs. Sie geraten ins Visier derjenigen, die ihre Recherchen stoppen wollen.

Ein ähnlicher Trend zeichnet sich lauf dem ROG-Jahresbericht bei den Inhaftierten ab. Zurzeit sitzen weltweit 326 Journalisten wegen ihrer Arbeit im Gefängnis. Gegenüber 2016 ist die Zahl leicht zurückgegangen. 

Die Journalistenorganisation registrierte aber in Ländern, die bisher nicht speziell aufgefallen sind, neu eine «ungewöhnlich hohe Zahl von inhaftieren Medienschaffenden». Allen voran ist diese Zahl in Mexiko und Russland gestiegen.