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Montag
25.09.2006

Die von den Schweizer Medien getragene Glückskette feiert am Dienstag ihren 60. Geburtstag. Gegründet wurde die Sammelplattform, um Waisenkindern des Zweiten Weltkrieges zu helfen. Heute sammelt die Glückskette Geld für Menschen in Not in der Schweiz und anderswo. Den letzten grossen Spendenaufruf lancierte die Glückskette nach dem Hochwasser in der Schweiz im Sommer 2005. Insgesamt kamen bis heute 49,4 Millionen Franken zusammen. Weitaus am meisten Geld erhielt die Glückskette für die Tsunami-Opfer in Südostasien im Dezember 2004 - über 204 Millionen Franken.

Die Glückskette ist seit 1983 eine von der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft getragene Stiftung. Auch Privatradios, Zeitungen und Online-Dienste sind ihr angeschlossen, so dass die Glückskette heute eine eigentliche Sammelplattform der Schweizer Medien ist. Den Anstoss zur Gründung der Plattform hatte das Westschweizer Radio Sottens gegeben, das heutige Radio Suisse Romande. Am 26. September 1946 ging die erste Sendung «Chaîne du Bonheur» über den Äther. Aufgerufen wurde zu Spenden für Kriegswaisen. Die Idee dazu hatten die Radio-Leute Roger Nordmann und Paul Valloton sowie der Entertainer Jack Rollan.

Bis heute hat die Glückskette rund 900 Millionen Franken gesammelt. Die Gelder werden nach Angaben der Glückskette zu hundert Prozent für Hilfsprojekte eingesetzt. Die Sammelplattform selbst finanziere sich über Zinsen von gerade noch nicht eingesetzten Spenden. Die Glückskette führt keine eigenen Hilfsprojekte durch. Die eingenommenen Spenden werden an Partner-Hilfswerke wie Terre des Hommes, Caritas oder Ärzte ohne Grenzen weitergegeben. Dabei kommt die Glückskette für höchstens 10% der Kosten eines Hilfsprojektes auf. Zurzeit finanziert die Glückskette rund 300 Projekte in 46 Ländern mit. Etwa 70% der Gelder gehen in längerfristige Aufbauprojekte, je 15% in Nothilfe und Übergangslösungen. Für Menschen in der Schweiz, die vorübergehend zu wenig Geld haben, stellt die Glückskette einen so genanten Notbatzen bereit.