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Mittwoch
08.09.2010

Seit Wochen deckt ein geschicktes Marketing Redaktionen und Agenturen mit Nachrichten über das sechste Zürcher Film Festival ein. In kleinen Portionen, versteht sich. So bleibt man im Gespräch beziehungsweise in den News. Streuen statt kleckern, heisst die Devise. Man kündigte Michael Douglas an, der ein «Golden Icon» entgegennehmen sollte, dann aber infolge Krankheit durch Busenfreund Danny DeVito als stellvertretender Empfänger ersetzt werden musste. Der Bankerstreifen «Wall Street: Money Never Sleeps» von Oliver Stone mit Michael Douglas ist als Abschlussfilm des Festivals programmiert, das vom 23. September bis 3. Oktober läuft.

Die drei Jurys wurden in Teilen namhaft besetzt. Der international gefragte Schweizer Schauspieler Anatole Taubman, sesshaft in Berlin, ist einer von ihnen in der Internationalen Jury. Er hatte einige schräge komische Auftritte als Hilfsbösewicht im letzten Bond-Streifen, die ihn ins internationale Rampenlicht katapultierten. Beim deutschsprachigen Wettbewerb amtet unter anderen Regisseur Christoph Schaub («Giulias Verschwinden»). Bei den Dokumentarfilmern ist die Schweizer Regisseurin Heidi Specogna («Das Schiff des Torjägers») als Jurymitglied aktiv.

Doch wichtiger als Schall und Rauch, sprich Namen und Prominente, sind dem Kinogänger die Filme, die in Zürich Premiere feiern. Zwei Schweizer Produktion sind diesbezüglich hervorzuheben: Der lange Leidensweg der Filmproduktion «Sennentuntschi» hat ein Ende: Michael Steiners Hirten-Sextragödie mit Carlos Leal, Andrea Zogg, Joel Basman und Roxane Mesquida in der Titelrolle eröffnet das Film Festival am 23. September. Als Ehrengast wird der scheidende Bundesrat Moritz Leuenberger erwartet.

Und dann kommt ein Kinoknaller des eher unbekannten Regisseurs Cihan Inan. In seinem Drama «180 Grad» läuft ein Beamter Amok (nach einer wahren Begebenheit) und andere Menschen in Zürich explodieren fast. Ein eruptiver Episodenfilm im Stil eines Robert Altmans aus der C-Film-Küche (PC Fueter), exzellent besetzt mit Sophie Rois, Sabine Timoteo, Leonardo Nigro, Michael Neuenschwander und Christopher Buchholz. Das genaue Programm des 6. Zurich Film Festival wird am 9. September bekannt gegeben.