In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hat auch die Swisscom den Schalter umgelegt: Damit ist das neue 5G-Netz nun in Städten wie Basel, Bern, Chur, Davos, Genf, Lausanne und Zürich live.
Mit der neuen Konzession der Kommunikationskommission (ComCom) habe Swisscom das Recht bekommen, die Frequenzen ab dem 17. April über fünfzehn Jahre zu nutzen. «Als wichtigste Auflage erwartet der Bund eine Abdeckung von 50 Prozent der Bevölkerung bis 2024.»
Die Pläne der Mobilfunkanbieterin sehen vor, dass bereits bis Ende Jahr mehr als 90 Prozent der Bevölkerung mit dem neuen Netz abgedeckt werden. Allerdings gibt es unter anderem noch regulatorische Hürden, bevor das Potential von 5G vollständig genutzt werden kann.
Auf 5G-empfangsfähige Geräte muss man derzeit ebenfalls noch warten. Solche will Swisscom zusammen mit Technologiepartner Ericsson «in den nächsten Monaten» auf den Markt bringen.
Neben dem staatlich kontrollierten Unternehmen haben auch Sunrise und Salt 5G-Frequenzen ersteigert. Insgesamt hat der Bund dadurch 380 Millionen Franken eingenommen. Bei Sunrise ist das 5G-Netz aktuell in 150 Orten, die mehrheitlich ausserhalb der Ballungszentren liegen, in Betrieb.
Einige Kantone stehen der neuen Frequenz allerdings skeptisch gegenüber. So soll in Jura und Genf der Bau neuer 5G-Antennen gestoppt werden, bis die gesundheitlichen Auswirkungen untersucht worden sind. Im Sommer wird dazu eine Studie des Bundesamts für Umwelt (BafU) erwartet.
Hingegen fordert der Telekommunikations-Verband Asut, zu dessen Mitgliedern unter anderem Sunrise und Swisscom zählen, eine möglichst schnelle Einführung der neuen Technologie.
Eine Verzögerung führe zu Produktionsverlusten bei Unternehmen und bei der öffentlichen Hand. «Eine dreijährige Verzögerung beim Netzausbau würde bis 2026 den durch 5G ausgelösten Produktionszuwachs um 10 Milliarden Franken reduzieren und zusätzlich die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Unternehmen schmälern», so Asut.