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Freitag
20.05.2022

Medien / Publizistik

Bei den Verlagsproduktion haben sich vor allem die Digital-Abos erfolgreich entwickelt...            (Bild: Spiegel)

Bei den Verlagsproduktion haben sich vor allem die Digital-Abos erfolgreich entwickelt... (Bild: Spiegel)

Da können die Verantwortlichen am Morgen stolz in den Spiegel schauen: Fast 50 Millionen Euro kann die Spiegel-Gruppe in Hamburg an Teile seiner Belegschaft, an die Augstein-Erben und an G+J/Bertelsmann ausschütten, wie dem Geschäftsbericht des Unternehmens zu entnehmen ist.

Demnach hat die Spiegel-Gruppe das Geschäftsjahr 2021 mit einem «Ergebnis auf Rekordniveau» abgeschlossen. Es ist das beste seit vielen Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Verdoppelung für den Jahresüberschuss auf 49,9 Millionen.

Wesentliche Gründe für diese Entwicklung seien die 2021 stark angestiegenen Vertriebserlöse (+12,5 Millionen Euro). Vor allem die digitalen Bezahlangebote haben viel zu diesem Resultat beigetragen. Dazu kommen die Vermarktungserlöse, die ebenso deutlich über dem Vorjahr liegen (+6 Millionen Euro).

Auf der anderen Seite sind die Aufwendungen coronabedingt geringer als im Vorjahr ausgefallen. Die Bürokosten waren niedriger bei weiterhin hoher Nutzung mobiler Arbeit. Ein Verkauf der Beteiligung an der Harenberg KG zeigt sich in den Büchern als Sondereffekt.

Auch bei Spiegel TV ist die Entwicklung positiv verlaufen. Dazu hätten auch Ko- und Auftragsproduktionen beigetragen.

Thomas Hass, Vorsitzender der Geschäftsführung, meint zu diesen Zahlen: «Grundlage unseres Erfolgs bleiben die stabilen Print-Umsätze, der Wachstumsmotor ist und wird weiter das digitale Abo-Geschäft sein - die Erlöse wachsen deutlich. So haben wir in dieser 'Zeitenwende' alle Möglichkeiten, die unabhängige Qualitätsmedien im politischen wie im Wirtschaftsjournalismus brauchen, um weiter konsequent in unsere Angebote zu investieren.»

Für die Zukunft verspricht Geschäftsführer Stefan Ottlitz: «Wir wollen unsere neue Kraft dafür nutzen, nachhaltigen Erfolg und unsere Unabhängigkeit weiter zu sichern.» Stärken will er die Gruppe durch Investitionen, sowohl in die Redaktionen und Dokumentation wie auch Produkte und Technik. Auch in das Wohl der Mitarbeitenden wolle man weiter investieren. «Schon in den vergangenen Monaten haben wir uns bekanntlich im Investigativen verstärkt, in Zukunftsbereichen wie Audio und Web-Storys, durch die Kooperation mit dem 'Standard' in Österreich, an vielen einzelnen Stellen im Unternehmen. Wir werden weiter gezielt Ausbauten angehen und damit unser Wachstum forcieren», lässt sich Ottlitz zitieren. 

Der Gesamtumsatz der Spiegel-Gruppe liegt 2021 bei 274,9 Millionen Euro (2020: 256,4 Millionen Euro, 2019: 267,3 Millionen Euro). 36 Prozent aller Umsätze kommen inzwischen aus dem Digitalgeschäft (vor allem Vermarktung und Vertrieb), das im Vergleich zum Vorjahr insgesamt deutlich wächst. Die Digitalerlöse liegen erstmalig über 100 Millionen Euro (2020: 75 Millionen Euro).

Der Vertrieb (Print und Digital) mit einem Umsatzanteil von 52 Prozent (2020: 51 Prozent) stellt den mit Abstand grössten Umsatzträger der Spiegel-Gruppe dar. Es folgen die Bereiche Online-Vermarktung mit 21 Prozent (2020: 19 Prozent), Film und Fernsehen mit 13 Prozent (2020: 14 Prozent) und Print-Anzeigenvermarktung mit 11 Prozent (Vorjahr: 12 Prozent).

Die Umsätze des Spiegel-Verlags kommen mittlerweile zu zwei Dritteln direkt von den Leserinnen und Lesern und zu einem Drittel von der Werbung (Anteil Vertrieb am Gesamtumsatz Spiegel-Verlag: 68 Prozent, Anteil Vermarktung: 32 Prozent).   

«Der Spiegel» legt 2021 in der Abo-Auflage um 12,3 Prozent zu. Dabei ist das Digital-Abo im Vergleich zum Vorjahr um 54 Prozent gewachsen.

Beim «manager magazin» steigt die Abo-Auflage 2021 um 3,7 Prozent. Auch hier hat das Digital-Abo ein Plus von 39 Prozent erzielt.