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Mittwoch
12.01.2011

Bevor die 46. Solothurner Filmtage am Donnerstag, 20. Januar, eröffnet werden, sind die ersten Preisträger bereits bekannt. Ausgerechnet zu den Filmtagen 2010 hatte Filmjournalist und -wissenschaftler Christian Jungen einen kritischen Artikel für die «NZZ am Sonntag» verfasst («Bitte mehr Mut und Haltung!»), der ihm nun (aber nicht nur wegen dieses einen Beitrags) den Prix Pathé der Filmpublizistik einbrachte, honoriert mit 10 000 Franken, wie der Filmtage-Berichterstatter des Klein Reports, Rolf Breiner, festhält.

Bereits zum zweiten Mal kamen auch elektronische Medien in den Preisgenuss: Daniel Hürlimann berichtet regelmässig über Filmfestivals und das Schweizer Kino für Rete Due, den Kultursender von RSI. Speziell sein Beitrag über den Film «Lionel» von Mohammed Soudani beeindruckte die Jury. Der Lohn: 10 000 Franken. Den Anerkennungspreis (10 000 Franken) der Gemeinden im Wasseramt erhält die Journalistin Françoise Deriaz, die seit 1997 das «Ciné-Bulletin» leitet.

Eine Ehrung (ohne Preissumme) erfährt Ruth Waldburger, die unermüdliche Filmproduzentin aus Zürich. In einem Rencontre (Retrospektive) werden 15 Werke aus ihrer Produktionsstätte (Vega Film) gezeigt: «Nouvelle vage» (Godard), «F. est un salaud» (Gisler) oder «Ernstfall in Havanna» (Boss). Neu ins Programm wurde der Fernsehpreis in die Filmtage aufgenommen (21. Januar). Der grosse Preisregen ist dann am Schlusstag, 27. Januar, angesagt, wenn die Preisträger des Prix de Soleure (Jurypreis), 10 Filme sind nominiert, bekannt gegeben werden.

Regie und Produktion kommen in den Genuss von je 30 000 Franken. Ein heisser Anwärter dürfte Sophie Heldmans «Satte Farben vor Schwarz» sein, der bereits ab Donnerstag, 13. Januar, zu sehen ist. Am Wochenende sind Regisseurin, Senta Berger und Bruno Ganz bei einigen Aufführungen präsent. Für den Prix du Public (20 000 Franken) sind 13 Filme aufgelistet, u.a. «La petite chambre», «Cosa voglio di piu», «Länger leben» oder «Sommervögel»: die Favoriten auch von Rolf Breiner.