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Sonntag
18.05.2014

Vermarktung

Michi-Frank-GoldbachMediarena-Klein-Report

«The Future is so yesterday» lautete das Thema der diesjährigen Goldbach Mediarena im Kaufleuten. Moderator Dani Nieth begrüsste das Publikum stolz mit einer Google-Glass-Brille auf der Nase und kündigte Einsichten in die Zukunft der Werbung und Medien durch die Referentinnen und Referenten an.

«Das Programm ist sehr gut», verkündete Golbach-Group-CEO Michi Frank am Donnerstagnachmittag in seiner Begrüssungsrede. Frank bezeichnete die Goldbach Group als ditigale Kraft und die Mediarena als Plattform, um Themen, die in Zukunft wichtig sein könnten, zu besprechen.

«Die Goldbach Group bietet seit 20 Jahren Werbefenster an und nicht zuletzt dadurch wurde TV gross», war sich der mit rot-braunen Hosen und rosa Blazer bunt, aber elegant gekleidete Golbach-Chef sicher. Er sei stolz in diesem Bereich tätig zu sein. Zur Zeit gebe es im TV-Markt viele neue Produkte, speziell auch in der Schweiz. Und er glaube fest an die Zukunft von Multi-Screen.

Netrange-CEO Jan Wendt warf in seinem Referat einen Blick in die Zukunft des Fernsehens. Seine Firma produziert seit eineinhalb Jahren Content für Smart-TVs. Wendt ist davon überzeugt, dass lineares TV auch in Zukunft eine Rolle spielen wird, aber gemischt mit On-Demand- und Streaminginhalten.

Thomas Schwetje, Marketingleiter Coop, wagte einen Rückblick auf die Marketingtätigkeiten des Grossverteilers. Neben den eigenen Publikationen setzt Coop auf TV- und Printwerbung. Onlinewerbung scheint im Marketingbudget eine kleine Rolle zu spielen. «Die Songs, die für unsere Kampagnen geschrieben werden, erhalten eine Gratisplattform auf Youtube. Wir machen nur Onlinewerbung, wo es Sinn macht», beantwortete er die Frage, die über Twitter aus dem Publikum gestellt wurde, weshalb das Budget für Onlinewerbung so klein sei.

In einem weiteren Referat warb Radio-105- und Radio-1-Besitzer Roger Schawinski wie immer für sich und seine Radios als Werbeplattform, wobei das Publikum etwas unruhig wurde, weil zunehmend genervt über die Selbstinszenierung. Später sprach Gerd Leonhard, Inhaber der Agentur The Futures Agency, über die Zukunft von Marketing und Medien im Umfeld von Big Data und künstlicher Intelligenz; Digital-Therapeutin Anitra Eggler fand, dass managen über E-Mail «so yesterday» sei und Christiane Fimpel und Philipp Binkert, Ihnaber der 3D-Model AG, führten einen 3D-Drucker vor.

Am Apéro im Kaufleuten gab es anschliessend farbige Drinks und Gespräche über die Zukunft der Marketingbranche. «Ich bin jedes Jahr hier, um Meinungen und Eindrücke aus der Branche zu sammeln», sagte ProSieben-Schweiz-Marketingleiterin Karin Bardohl dem Klein Report auf den Lounge-Sesseln des Kaufleutens. Aus den Vorträgen seien ihr viele spannende Eindrücke hängengeblieben.

Etwas verwirrt, weil er mit einer Podiumsdiskussion statt Vorträgen gerechnet hatte, war Axel J. Schafmeister, Geschäftsleiter der Kommunikationsagentur Shepard Fox Communications. Die Qualität der Vorträge habe ihn dann aber überzeugt, sagte er lachend.

David Gutmann, Teamleiter Digitale Werbung bei der Schweizerischen Teletext AG, konnte sich besonders für den Vortrag von Jan Wendt begeistern: «Er hat ein neues Businessmodell vorgestellt, das finde ich sehr inspirierend, denn ich bin hier, um mir einen Überblick über die Trends zu verschaffen.»

Das war auch der Grund, warum Christiane Jestädt, Account Director bei der Medienagentur OMD, an die Mediarena gekommen war. Sie war aber nicht ganz überzeugt von den Vorträgen: «Das Thema der Veranstaltung wurde nicht von allen Referenten getroffen. Mir ging es zu wenig um Zukunftsthemen.»

«Die Mediarena zeigt jedes Jahr Trends mit aktuellen Referenten aus der Schweiz und aus dem Ausland», war sich dagegen Patricia Leber, Account Manager bei Golbach Media in Basel, sicher. «Spannend fand ich das Referat von Coop-Marketingleiter Thomas Schwetje. Coop ist ein grosser Kunde von Goldbach und es war daher aufschlussreich, seine Seite zu hören.»