Die Spruchkammern der Schweizerische Lauterkeitskommission (SLK) haben in ihrem Jubiläumsjahr 2016 insgesamt 95 Beschwerden behandelt. Gegenüber 2015 waren es 24 mehr Beschwerden.
49 Prozent der Reklamationen wurden gutgeheissen, 13 führten zu Rekursen, schreibt die SLK in ihrem Tätigkeitsbericht, den sie am Dienstag veröffentlichte. Damit sei der Trend der Vorjahre, in denen die Zahl der Beschwerden zurückging, 2016 «gebrochen» worden.
Bei den Tatbeständen liegen gemäss Jahresstatistik die aggressiven Verkaufsmethoden mit gut einem Viertel aller Beschwerden weiterhin an der Spitze. Annähernd gleich geblieben ist der Anteil Geschlechterdiskriminierungen mit 12 Prozent, knapp gefolgt vom Tatbestand Beweislast, nach der jeder Werbetreibende die Richtigkeit seiner Werbeaussagen beweisen können muss.
Mit 11 Beschwerden mehr als verdoppelt haben sich dagegen die Streitfälle wegen vergleichender Werbung, wobei ein Unternehmen die Werbung eines Konkurenten als unlauter empfindet.
In der Auszählung der Branchen ist der neue Spitzenreiter mit knapp 12 Prozent aller Beschwerden der Zweig Lebensmittel & Getränke, gefolgt von Haus & Garten mit 9 Prozent.
Vertreten in der 1966 gegründeten Selbstregulierungsbehörde der Werbewirtschaft sind neben den Branchenverbänden das Bundesamt für Gesundheit, das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco, die Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich, die Lotterie- und Wettkommission, das Institut für Geistiges Eigentum sowie Konsumentenverbände. Präsidiert wird die Lauterkeitskommission seit 2012 von Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach.