Auch 30 Jahre nach der Watergate-Affäre geben die Reporter, die den Skandal aufdeckten, ihren wichtigsten Informanten nicht bekannt. Der damalige Skandal trieb Richard Nixon zum Rücktritt. Mit «tiefem Schweigen» reagierten Bob Woodward und Carl Bernstein am Sonntag auf die Schlussfolgerung von Journalismus-Studenten, dass der ehemalige Präsidentenberater und spätere mehrfache Präsidentschaftsbewerber Patrick Buchanan «Deep Throat» gewesen sei.
Immerhin verrieten sie beim TV-Sender NBC, dass der Top-Informant noch am Leben ist. Sie hätten ihm versprochen, das Geheimnis seiner Identität nur nach seinem Tod zu lüften oder wenn er seine Meinung ändere. Als «Deep Throat» war er in dem berühmten Watergate-Buch «All The Presidents Men» zum Begriff geworden. Woodward und Bernstein waren Lokalreporter der «Washington Post», als die als Klempner verkleideten Abgesandten der Republikanischen Partei auf der Suche nach Wahlkampfmunition am 17. Juni 1972 in das Büro der Demokratischen Partei im Watergate-Gebäude einbrachen. Einbruch und Vertuschungsversuche zwangen Nixon am 9. August 1974 zum Rücktritt.
Sonntag
16.06.2002