Das Schweizer Medienmagazin «Klartext» ist in die Jahre gekommen. Wie hiess es doch einst: «Trau keinem über dreissig!» Das Jubiläum wurde zwar im Zürcher Neumarkt gefeiert, jedoch nicht mit grossem Überschwang. Denn das Magazin erlebte auch schon bessere Zeiten. Weil Nick Lüthi sich verabschiedet, wird aktuell ein Chefredaktor gesucht. Nun wollen gut unterrichtete Kreise wissen, wie der Klein Report in Erfahrung brachte, dass auch der seit 22 Jahren beim «Klartext» als Verlags- und Anzeigenchef wirkende Johann WieLand auf Ende Jahr von Bord geht. Damit steht beim einst «linken» Medienmagazin eine Zweiervakanz an.
Der dipl. Verkaufsleiter WieLand zieht sich von der Vermarktung zurück und kann mit der Jubiläumsausgabe noch einmal zeigen, was ein professioneller Anzeigenverkäufer erreichen kann, wenn er zuschlägt. Der Umsatz dürfte fast eine sechsstellige Zahl erreicht haben. Im Portfolio vertreten sind zum Beispiel die «Weltwoche» von Roger Köppel oder auch die FDP - mit kleineren Anzeigen zwar, aber immerhin dabei. Die AMAG steuerte gar ein ganzseitiges Inserat bei.
Die Zeiten sind jedoch hart. So sucht der Stiftungsrat des «Klartext», der einst von der linken Journalisten-Union SJU gegründet wurde, nach neuen Kooperationen. Mit dem Konkurrenzblatt «Edito» seien bereits Verhandlungen aufgenommen worden. Mit einer möglichen Vereinigung der Blätter wäre das Problem der Anzeigenvermarktung und des fehlenden Chefredakteurs gelöst. Beide Positionen sind bei «Edito» bereits besetzt. Anzeigenprofi WieLand hatte bereits vor längerer Zeit als Sterndeuter prophezeit: «Wenn ich abgehe, ist auch das Blatt tot.»
Montag
18.10.2010




