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Montag
06.08.2012

Das Migros-Kulturprozent hat am Donnerstag im Rahmen des Filmfestivals Locarno die drei Gewinner der ersten Runde seines diesjährigen CH-Dokfilm-Wettbewerbs zum Thema «Mut? Mut!» vorgestellt. Das Migros-Kulturprozent suchte filmische Ideen aus dem globalisierten Lebenskontext der Schweiz, die sich in dokumentarischer Form mit aktuellen Fragen rund um das Thema Mut auseinandersetzen.

Zahlreiche Filmideen, die sich dem Thema Mut verschrieben haben, seien eingegangen, heisst es in einer Mitteilung der Migros. In der ersten Runde hat die internationale Jury die drei spannendsten Projekte ausgewählt. «Wir haben uns über die Breite und Qualität der Wettbewerbseingaben sehr gefreut und sind gespannt, welches der drei ausgewählten Projekte am Schluss das Rennen machen wird», so Hedy Graber, Jury-Präsidentin und Leiterin Direktion Kultur und Soziales des Migros-Genossenschafts-Bunds.

Die Autoren erhalten vom Migros-Kulturprozent je 25 000 Franken für die Ausarbeitung der Ideen bis zur Herstellungsreife. Ende 2012 kürt die Jury aus den weiterentwickelten Projekten das überzeugendste und präsentiert es an den Solothurner Filmtagen 2013. Das Migros-Kulturprozent finanziert den Film, unterstützt von der SRG.

Die drei Gewinner der ersten Runde sind:

Floriane Closuit, Produktion Intermezzo Films, Lausanne, mit «Pas à pas». Die Autorin leidet seit ein paar Jahren an multipler Sklerose und nimmt diese Tatsache zum Anlass, um aus persönlicher Perspektive einen Film über den Umgang mit der Krankheit, die täglichen Herausforderungen der körperlichen Beeinträchtigung, aber auch die Reaktionen des sozialen Umfelds zu dokumentieren. In ihrem Film soll es um Themen wie Normalität, menschliche Würde und gesellschaftliche Integration gehen.

Thomas Isler, Produktion maximage, Zürich, mit «Wegsperren, Ausschaffen und Diskriminieren». Der Autor beabsichtigt, ein Stimmungsbild von Europa in der Krise zu zeichnen, in dem sich rechtsradikale Kreise inspirieren lassen von einem Land und seiner direkten Demokratie, das sich selbst gern als Wiege der Rechtsstaatlichkeit und der Menschenrechte sieht - der Schweiz. Im Mittelpunkt stehen die menschlichen Folgen dieser Politik.

David Vogel, Produktion Dschoint Ventschr, Zürich, mit «Und Manuela heisst jetzt Aïcha». In der Schweiz konvertieren jedes Jahr Hunderte Männer und Frauen zum Islam oder zum Judentum. Vor diesem Hintergrund begleitet der Autor zwei junge Frauen, die sich aus Beziehungsgründen zu einem Übertritt entscheiden, auf ihrem Weg. Dabei versucht David Vogel, sowohl den spezifischen Herausforderungen der Konversion als auch der Irritation auf die Spur zu kommen, die dieser Schritt im gesellschaftlichen Umfeld hervorruft.

Die Preisträger der ersten Runde haben bis November 2012 Zeit, alle relevanten Unterlagen zu erarbeiten und das Projekt so weit voranzutreiben, dass seine Realisierbarkeit nachgewiesen werden kann.