Unzufriedene Hörerinnen und Hörer haben sich beim Ombudsmann von Fernsehen und Radio DRS über die jüngsten Programmänderungen bei DRS 3 beschwert. Obwohl die Sache nicht in seiner Kompetenz liegt, nahm er sich dieser Reklamationen an. Da die meisten der 29 Beschwerdebriefe wortwörtlich genau gleich lauteten, handle es sich wohl um eine konzertierte Aktion, schreibt DRS-Ombudsmann Otto Schoch in der neuesten Ausgabe von «Link», dem Magazin des SRG-Publikumsrates. Der Ärger der 29 Hörerinnen und Hörer habe aber nicht unbeträchtliches Gewicht. Gerügt wurde das Fehlen von «Sendungen zur aktuellen Musik abseits von Hitparade und Mainstream». Bei DRS 3 fehlten zudem fundierte Informationen über das «zeitgenössische Geschehen in der alternativen Musikszene» sowie «ausführliche Interviews über unsere gelebte Kultur».
Laut Gesetz ist der DRS-Ombudsmann nur für die Beurteilung bestimmter, konkret zu bezeichnender Sendungen zuständig. Dennoch reagierte Schoch auf die 29 Schreiben und teilte den enttäuschten Verfassern mit, wie die Redaktionsleitung von DRS 3 die Programmänderungen begründet. Sie könnten somit wenigstens zur Kenntnis nehmen, dass sich die Radioverantwortlichen darum bemühen, mit der Neustrukturierung des Programms Verbesserungen zu realisieren, wie Schoch weiter schreibt. Einen Weiterzug an die Unabhängige Beschwerdeinstanz schliesst er aber aus.
Schoch erhielt ausserdem eine Beschwerde über die Bilder, die in der Sendung «10 vor 10» Mitte Oktober zum Bombenanschlag in Manila gezeigt worden waren. Eine Zuschauerin hätten die Bilder entsetzt und angewidert. Der Ombudsmann gelang jedoch nach eingehender Prüfung zum Schluss, dass die beanstandeten Bilder noch vertretbar waren. - Mehr dazu: DRS3-Chef Schefer: «Wir werden vielfältiger»
Donnerstag
05.12.2002